Lehre nach der Matura
Chantal Leimbach macht nach der Matura eine Lehre in der Tischlerei Thaller.
BEZIRK. Mit einer Lehre nach der Matura soll den Jugendlichen die Möglichkeit einer Topausbildung ermöglicht werden. Immer mehr junge Menschen stehen vor der Herausforderung – "Matura – was nun?" Wenn nach der AHS Matura kein Studium oder Kolleg angestrebt wird oder beispielsweise ein Einstieg ins Berufsleben durch fehlende Praxis nur schwer möglich ist.
"Die Möglichkeit, nach der Matura eine Lehrausbildung zu machen, ist ein Berufsweg, der sich sehen lassen kann und immer gefragter wird", weiß Michaela Billinger, Leiterin des Arbeitsmarktservices Rohrbach. "Handwerk hat goldenen Boden", diese alte Weisheit entspricht immer mehr der Realität, denn gut ausgebildete Handwerker sind rar. "Die Lehre muss aufgewertet werden, denn die Lehrlinge sind unsere Zukunft", sagt Billinger. Am Beispiel von Lehrling Chantal Leimbach, die in der Tischlerei Thaller in Hofkirchen beschäftigt ist, zeigt sich, welche Vorteile eine Lehre nach der Matura hat.
Verkürzte Lehrzeit
Ihre Entscheidung für diesen Weg war der Wunsch nach handwerklichem Können vor einer zusätzlichen akademischen Ausbildung. "Das mit einer verkürzten Lehrzeit zu erreichen, war ein großer Anreiz für mich", sagt sie. Aufgrund der Matura ist sie in der Berufsschule von einigen Fächern befreit. "So kann ich mich auf die fachspezifischen Fächer konzentrieren."
Auf alle Maschinen einsetzbar
"Ihr Alter ermöglicht ihr, dass sie in der Fertigung auf allen Maschinen arbeiten darf", sagt Claudia Kneidinger, Geschäftsführerin der Tischlerei Thaller. Tischlermeister Christian Höglinger ist Leimbachs Lehrlingsausbilder. Er sieht folgende Vorteile in einer Lehre nach der Matura: "Das Engagement und die Zielstrebigkeit im Lernprozess sind hoch. Ein großer Vorteil ist auch ihr gutes mathematisches Können." Das verantwortungsvolle Arbeiten an Arbeitsaufträgen und das selbständige Arbeiten in den Fertigungsschritten an allen Maschinen in der Tischlerei sind ebenfalls wertvoll für das Unternehmen.
Möbel planen
Aktuell nimmt Chantal Leimbach in der Berufsschule an einem Wettbewerb zum Thema BARmöbel – „Von der Idee zum Design in die Umsetzung“ teil. "In einer engagierten, freiwilligen Gruppe von sechs Personen bin ich die Teamleiterin und wir entwickeln ein Möbelstück", sagt Leimbach.
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