Kunst aus der Zeichenfabrik
Was im Souterrain einer Jahrhundertwendefabrik vor sieben Jahren klein begann, ist heute eine der besten Plattformen für anspruchsvolle künstlerische Aus- und Weiterbildung Wiens.
2009 hat Christian Dewanger die Zeichenfabrik in der Flachgasse 35-37 gegründet - heute unterrichten hier 33 Künstler aus verschiedensten Bereichen der bildenden und angewandten Kunst. "Besonders wichtig ist uns, dass bei uns nur akademische Künstler aus ihrer eigenen Praxis heraus unterrichten", betont Dewanger. Das machen den Reiz für viele der ambitionierten Laien, aber auch junger Künstler aus, die sich auf die Aufnahmsprüfung an eine Kunsthochschule vorbereiten wollen, aus, hier ihre Kenntnisse zu erwerben, zu vertiefen, und immer wieder zu kommen.
"Es ist ein wunderbarer Ausgleich zu meinem IBWL-Studium", erklärt beispielsweise Studentin Nina, die bei einem Urlaub in Florenz ihre Leidenschaft fürs Ölmalen entdeckte und bereits den dritten Kurs hier besucht. Software Programmierer Raimund und Marketingfachfrau Margot wollen jetzt sogar ein gemeinsames kleines Atelier suchen, um nicht mehr in ihren Wohnungen malen zu müssen. Fast alle Studenten haben die Zeichenfabrik über Google entdeckt, oder wurden durch Freunde empfohlen. Kein Wunder, so gibt es etwa zum Thema "Kinderbuchillustraition", unterrichtet von der jungen Illustratorin Stefanie Pichler, kein vergleichbares Kursangebot in ganz Wien.
Ein Haus mit Geschichte und Atmosphäre
Die Zeichenfabrik ist im ersten Stock eines Fabriksgebäudes aus 1907 in der Flachgasse 35-37 beheimatet, der ehemaligen Metallwarenfabrik Grünwald. 1981 eröffnete der Möbel Großhandel "prodomo" hier seinen neuen Standort. Nach der Adaptierung des Industriebaus durch Architekt Matthäus Jiszda zählt das Gebäude zu einem der ersten Beispiele für eine perfekte Loftarchitektur in Wien, erhielt internationale Anerkennung und steht seit 2006 unter Denkmalschutz. Der Entwurf zur Fassadengestaltung der Feuermauer stammt von Heinz W. Lindinger. Regelmäßig fanden bei prodomo Aktivitäten mit internationalen Künstlern und Designern statt, insbesondere 16 Ausstellungen zwischen 1985 und 1994, die jeweils von Loys Egg kuratiert wurden. Vielen Besuchern sind auch die legendären "prodomo" Weihnachtsmärkte noch in bester Erinnerung, die 23 Jahre lang in diesem Haus veranstaltet wurden.
Info zur Zeichenfabrik: www.zeichenfabrik.at
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