So barrierefrei ist die Stadt Salzburg

Monika Schmerold
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SALZBURG. Ab Anfang 2016 darf es laut Behinderten-Gleichstellungsgesetz bei öffentlich zugänglichen Gebäuden keine Diskriminierung mehr geben. Die Gebäude wie zum Beispiel Schulen oder Amtsgebäude müssen für alle Mitmenschen – somit also auch für Rollstuhlfahrer oder sehbehinderte Mitmenschen - zugänglich sein. Das bedeutet - trotz diverser Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen - zum Teil umfangreiche Umbauten. Denn im schlimmsten Fall können von den Betroffenen Schadenersatzforderungen gestellt werden. Das Stadtblatt hat sich deshalb mit Rollstuhlfahrerin Monika Schmerold vom Beauftragtencenter und zertifizierte Sachverständige für barrierefreies Bauen umgesehen, wie es in öffentlichen Gebäuden in der Stadt derzeit um die Barrierefreiheit steht. Das Ergebnis war für Schmerold wenig überraschend: "Mein Fazit bei den neueren Gebäuden ist positiv, die Barrierefreiheit ist hier auf weiten Ebenen gegeben. In älteren Gebäuden ist der Altstadt- und Denkmalschutz oft ein Problem, dadurch sind Umbauten oft nur bedingt möglich. Aber man ist auf einem gutem Weg. Wichtig ist, alle Bereiche der Barrierefreiheit mitzudenken, wie etwa bei Sehbehinderungen, und hier auch taktile Leitsysteme oder akustische Sprachausgaben im Lift zu berücksichtigen", betont Schmerold. Nachholbedarf gibt es etwa bei den Obussen in der Stadt: "Es gibt leider nach wie vor viele Obusse, die nicht über einen barrierefreien Zustieg verfügen. Mir passiert es immer wieder, dass ich bei meiner Linie teilweise eine Stunde warten muss, das macht eine zeitliche Planung oft schwierig", so Schmerold.

Schloss Mirabell:
Das Schloss Mirabell ist barrierefrei zugänglich. Es verfügt über einen Lift bzw. eine Rampe sowie automatische Türöffner. Die Rampe (beim Fundamt) ist recht eng, was das Wenden mit dem Rollstuhl erschwert. Ein taktiles Leitsystem ist nicht vorhanden, wäre laut Expertin zu verwirrend.

Rathaus:
Im Rathaus ist ein barrierefreier Zugang gegeben, allerdings ist die geschlossene Eingangstür für Rollstuhlfahrer kaum zu öffnen. Positiv ist das taktile Leitsystem am Boden und die Braille-Schrift im Lift. In die Säulenhalle gelangt man mit dem Treppenlift, für den man einen "Euro-Key" benötigt.

Arbeiterkammer Salzburg:
Der Zugang zur AK ist barrierefrei, ein taktiles Leitsystem ist jedoch nicht vorhanden. Im Lift gibt es keine Sprachausgabe und die Tasten sind nicht taktil. Eine Rampe ist vorhanden. Die Türen im Gebäude sind nicht automatisch und für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe kaum zu öffnen.

Wirtschaftskammer Salzburg:
Die WK ist barrierefrei zugänglich, zudem kann man via Türknopf die Drehtür langsamer stellen. Im Gebäude fehlt ein taktiles Leitsystem, bei den Stufen ist eine Markierung vorhanden, der farbliche Kontrast müsste jedoch stärker sein. Das WC ist zu eng, es fehlt der Umsitzplatz für Rollstuhlfahrer.

Hauptbahnhof:
Der neue Hauptbahnhof punktet durch Barrierefreiheit auf allen Ebenen: Rampe sowie ein taktiles Leitsystem sind vorhanden, für jeden Bahnsteig gibt es einen Lift mit taktilen Tasten. Auch das WC ist barrierefrei. Der Einstieg in die S-Bahn kann jedoch nicht ohne fremde Hilfe erfolgen.

Europark:
Der Europark ist barrierefrei. Es gibt keine Niveauunterschiede zwischen Mall und Shops, die Behinderten-WCs sind mit Notruf-Signal und Euro-Key ausgestattet. Ein taktiles Leitsystem im Europark wäre zu verwirrend, die Wege sind gut ausgeleuchtet. im Lift ist eine Braille-Schrift angebracht.

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