Geislinger lässt Kitesurfer schweben

Adrian Geislinger mit einem Levitaz-Kitefoil auf dem Traunsee. | Foto: Lukas Prudky
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  • Adrian Geislinger mit einem Levitaz-Kitefoil auf dem Traunsee.
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Das Familienunternehmen Geislinger in Hallwang kennen wir als Weltmarktführer bei Drehschwingungsdämpfer mit einem Exportanteil von mehr als 99 Prozent und einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro. Was nur wenigen – und da vornehmlich Kennern der Kitesurfer-Szene – bekannt ist: Unter der Marke "Levitaz" hat das Salzburger Unternehmen gemeinsam mit dem Salzburger Designer und Foil-Surfer Mario Legenstein eine Carbonflosse für Kitesurfer entwickelt.

Aus Jux wurde ein Markenprodukt

Den Anstoß dazu gegeben hat Adrian Geislinger (23), selbst seit vielen Jahren Kitesurfer und nunmehriger Levitaz-Teamrider. Erst vor wenigen Wochen landete er bei einem internationalen Wettkampf in Mexiko auf Platz zehn einer von sieben Levitaz-Teamridern unter 45 Startern. Sein Vater Cornelius Geislinger lächelt: "Als vor fünf Jahren die ersten Foils – also Flossen – bei den Kitesurfern aufgetaucht sind, haben wir uns gedacht, schauen wir mal, ob wir das in einer besseren Qualität hinbekommen. Denn der Werkstoff – Carbonverbundstoff – ist ja derselbe, den wir für unsere Produkte verwenden."

Gesagt, getan: Nach einer "spannenden Entwicklungszeit", wie es Cornelius Geislinger beschreibt, stand das Produkt. "Es war deswegen so besonders, weil wir als ein sehr technikgetriebenes Unternehmen einen sehr emotionalen Bezug dazu hatten. Unser Designer Mario Legenstein ist selbst Kitesurfer und gemeinsam mit ihm und anderen unserer mittlerweile 14 Teamrider haben wir die Foil ständig weiterentwickelt. Sie besteht aus einem Masten, sowie aus einer Vorderflügel für den Auftrieb und einem Hinterflügel für die Stabilisation, die mit einer Edelstahlstab miteinander verbunden sind."

Nicht surfen, sondern schweben

Anstatt auf dem Wasser kiten die Sportler damit nicht mit ihrem Board auf dem Wasser, sondern sie "schweben" bis zu einem Meter hoch in der Luft. "Sie fahren damit zwei bis drei Mal so schnell wie direkt auf dem Wasser – da überholen sie jedes Motorboot und das völlig lautlos und ausschließlich mit der Kraft des Windes", erläutert Cornelius Geislinger. Bei einer "Abhebegeschwindigkeit" von 15 bis 20 km/h kommt das Board erst gar nicht in Berührung mit Wasser – einen fliegenden Start vom Strand aus vorausgesetzt.

Ab 1.800 Euro aufwärts kostet eine "Levitaz"-Foil aus dem Hause Geislinger, die man sich übrigens im Baukastensystem selbst zusammenstellen kann. Produziert wird ausschließlich in Österreich, nämlich in Bad St. Leonhard. Der Name "Levitaz" leitet sich übrigens von "levitare" ab, zu Deutsch "schweben". Von den rund 100.000 Kitesurfern weltweit sind "ein paar hundert" auf das Tragflügel-Kiten umgestiegen. "Es ist also nur eine sehr kleine Nische, aber wir glauben, dass sie Zukunft hat. Bei den Olympischen Spielen in Tokyo sollen zumindest zwei der Klassen im Segelsport Foil-Klassen werden und das KIten hat das Zeug dazu", ist Cornelius Geislinger überzeugt.

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