Literaturhauptstadt Rauris
RAURIS (ck). Alljährlich wird der Pinzgauer Ort Rauris für wenige Tage zur Literaturhauptstadt des deutschsprachigen Raums. Seit 1971 finden die Rauriser Literaturtage stets Ende März/Anfang April statt und dauern von Mittwoch bis Sonntag. Abgehalten werden die Literaturtage dieses Jahr vom 30. März bis zum 3. April und sind dem Thema "Geschichte.Erzählen" gewidmet. Dass Texte, die sich mit historischen Themen beschäftigen, gerade im Jubiläumsjahr "Salzburg 20.16" auch einen thematischen Salzburg-Schwerpunkt aufweisen, wird nicht weiter verwundern.
Schreiben, lesen, diskutieren
Am 1. April um 19.00 Uhr lesen im Gasthof Grimming eine Autorin und zwei Autoren, die jeweils zumindest zeitweise an der Universität Salzburg studiert haben: Elisabeth Reichart, Ludwig Laher und Erich Hackl. Ausgehend von Texten, die sich mit der literarischen Darstellung der Salzburger Geschichte auseinandersetzen, steht ein Gespräch unter dem Titel "Geschichte in Literatur erzählen" im Zentrum des Abends. Am 2. April diskutiert um 15.00 Uhr im Gasthof Platzwirt der Literaturwissenschafter Karl Müller mit dem Historiker Robert Hoffmann. Die Diskussion der beiden von der Universität Salzburg stammenden Wissenschafter steht unter dem Motto "Salzburg – Geschichte – Literatur". Moderieren wird Manfred Mittermayer, Leiter des Literaturarchivs Salzburg. Den Abschluss bildet am 3. April um 10.30 Uhr im Gasthof Grimming die Lesung von Texten, die in einer Schreibwerkstatt mit Ludwig Laher entstehen sollen.
Literatur vermittelt historische Stoffe
"Die Beliebtheit historischer Stoffe beim Lesepublikum, aber auch bei Autorinnen und Autoren, zeigt, wie bedeutsam die Literatur als Vermittlerin historischer Inhalte ist. Es gibt viele Möglichkeiten, Geschichte literarisch zu erzählen: mit dokumentarischer Genauigkeit oder über die literarische Imagination. Einmal liefern Fakten die Grundlagen, ein andermal steht die Fiktion im Vordergrund. Ein Einzelschicksal mit seinen aus der Geschichte resultierenden Schädigungen, Verletzungen und Traumata kann historische Vorgänge spiegeln, uns ein Zeitpanorama erfahrbar machen und sozialgeschichtliche Aspekte erschließen. Vor allem über den Blick der Ausgegrenzten, der Außenseiter, kann die offizielle Perspektive relativiert werden, vermag es Literatur, die Aufmerksamkeit für verdrängte Inhalte zu wecken.", so Ines Schütz und Manfred Mittermayer, welche die Rauriser Kulturtage leiten werden.
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