Ausstellung: PIOTR KOTLICKI, WE ARE TURNING INTO NOTHINGS EXCLAIMED THE GENERAL
Die Galerie Sandhofer zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung Werke von
PIOTR KOTLICKI - WIR VERWANDELN UNS IN NICHTS RIEF DER GENERAL
Dauer der Ausstellung: bis Mittwoch, 21. September 2016
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 17.00-19.00 Uhr, Samstag nach tel. Vereinbarung
Für seine Arbeiten holt sich Kotlicki Inspiration von allem, was ihn umgibt, ihn interessiert und was mit seinem durch Urformen, soziale Einflüsse und eigene Motive geprägten Ich korrespondiert. Manchmal ist es das Thema eines Buches, das er bewusst in seinem Bild zitiert, gelegentlich die Aussicht aus dem Fenster, Fotos und Filme aus dem Internet, die Einflüsse der Lehrer an der Akademie. Seine Kunst ist auch durch die Medienberichte oder genauer gesagt seine Empfindsamkeit durch die Medienberichte beeinflusst. Die meisten Werke aus den Jahren 2014-2015 sind vom Bürgerkrieg in der Ukraine inspiriert, seinem unerwarteten und blutigen Verlauf. Daher ist eine spürbare Dualität und ein Widerspruch der Intentionen des Künstlers mit dem Endergebnis sichtbar: Einerseits will er einfach nur malen, aus spontaner Notwendigkeit und künstlerischem Impuls heraus und sich dem Zufall ergeben, andererseits will er moralisieren, Skrupel verursachen, zum Besinnen aufrufen. Das verleiht seinen Werken eine existenzielle Stimmung.
Die Form in Kotlickis Bildern entwickelte sich parallel zur Suche nach der künstlerischen Identität. Der primäre Fokus auf ein Element oder einen Helden der Leinwand wichen den Feinheiten von komplexen, oft mit exotischen Pflanzen und animalischen befüllten Motiven. Es scheint, dass diese Form der Entwicklung aus dem zweijährigen Vertrag und seinen Reisen auf einem Transatlantik-Liner erfolgte. Dicht gemalte große Leinwände ziehen den Betrachter in das Dickicht der Motive. So versucht der Zuschauer, die verborgenen Bedeutungen und Metaphern zu erkennen und zu entschlüsseln, jedoch in der Regel ist dies nicht die Absicht des Künstlers.
Aufgrund seiner Erfahrung bei der Realisation von Filmen (er ist Assistent an der bekannten Filmschule in Lodz) legt Kotlicki großen Wert auf das Spiel von Licht und Schatten. Das Studium der Werke der Meister verschiedener Epochen wie Caravaggio, Bacon, Picasso und Basquiat schuf eine Synthese ihrer Erfahrungen mit seiner Beobachtung der Relation zwischen Licht und Schatten. Die Öl-Lasurtechnik, die er verwendet, ist perfekt geeignet, um die Tiefe des Hell-Dunkels wieder zu geben. Er benutzt es jedoch nicht kategorisch und lässt sich selbst den Handlungsspielraum für Zufälligkeiten.
Kotlicki beschäftigt sich derzeit hauptsächlich mit Malerei, obwohl seine charakteristischen, aufwändig und raffiniert aufgebauten Filme und Videos in der Kunstszene sehr geschätzt werden.
Neben den häufig auftretenden und lebendigen, animalischen und pflanzlichen Formen sind seine Gemälde nicht zuletzt aufgrund ihrer existentiellen Stimmung unverwechselbar.
Man könnte fast sagen, die Werke von Piotr Kotlicki sind ein eigener Seismograph über den Zustand des Humanismus.
Was auch immer es ist, es lässt den Betrachter nicht gleichgültig.
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