Ein Stück Stoff sorgt für Zoff

Mithilfe der "Stadtteilmütter" (im Bild Tezcan Kapar und Semina Rekic) wird Integration im Kindergarten gefördert.
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SALZBURG (lg). Demnächst startet in den 34 städtischen Betreuungseinrichtungen für rund 821 Kinder das erste und für 1.451 Mädchen und Buben das neue Kindergartenjahr. Für Diskussion sorgte bereits jetzt die Aussage von Vizebgm. Anja Hagenauer (SPÖ), dass "das Tragen von Kopftüchern bei kleinen Mädchen in unseren Kindergärten nicht erwünscht ist".

"Kinder sind einfach Kinder"

Ähnlich wie Hagenauer sieht es Helga Walkner, Leiterin des Kindergartens Gebirgsjägerplatz: "Wir haben einen sehr hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund bei uns, aber ich muss sagen, dass ich noch nie ein Mädchen bei uns gesehen habe, das ein Kopftuch trägt. Sollte ein Mädchen bei uns ein Kopftuch tragen, dann werden wir aber sicher das Gespräch mit den Eltern suchen und erklären, dass ein Kopftuch nicht in den Kindergarten gehört. Es ist nicht notwendig, dass ein kleines Mädchen das Kopftuch trägt. Generell spielt die Religion bei uns im Kindergarten eine unwesentliche Rolle, die Kinder sind einfach Kinder", erklärt Walkner.

"Nagellack und Schminke auch verbieten?"

Auch die "Stadtteilmutter" und Muslimin Ilknur Senocak ist gegen ein Kopftuch im Kindergarten: "Die Kinder verstehen in dem Alter die Bedeutung eines Kopftuches nicht, sie sind noch nicht reif dafür und ich finde es merkwürdig, wenn kleine Mädchen im Kindergarten ein Kopftuch tragen. Sie werden dann auch oft zu Außenseitern und wissen gar nicht warum", erklärt die engagierte Stadtteilmutter. Völlig anderer Meinung ist Mevlida Mesanovic, die an Salzburger Schulen als islamische Religionspädagogin tätig ist: "Ich finde es verantwortungslos, dass mit so einem Thema die negative Stimmung gegen eine Minderheit angeheizt wird. Es sind sehr wenige Mädchen, die in der Volksschule Kopftuch tragen – im Kindergarten noch viel weniger. Das Argument mit dem Sexualisieren der Kinder ist absurd. Sollte das tatsächlich das Problem sein, müsste dann nicht auch ein Verbot von Nagellack und Schminke im Kindergarten ausgesprochen werden? Wenn wir tatsächlich für Freiheit und Vielfalt eintreten, sollten wir endlich aufhören, die Kleidung von Mädchen und Frauen ständig in Diskussion zu stellen. Den Kindern sollte nicht suggeriert werden, dass die Kleidung ihrer Mütter nicht okay ist."

Mithilfe der "Stadtteilmütter" (im Bild Tezcan Kapar und Semina Rekic) wird Integration im Kindergarten gefördert.
Mevlida Mesanovic
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