Elektrobusse sollen auch in Salzburg Realität werden

Baustadträtin Barbara Unterkofler, Allegra Frommer (SVV), Christian Struber (Salzburg AG Aufsichtsrat und GF Salzburg Wohnbau), LR Hans Mayr
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SALZBURG. In Salzburg prägen die Oberleitungen für die Stadtbusse seit Jahrzehnten das Stadtbild - künftig soll es aber auch in der Mozartstadt Elektrobusse ohne Oberleitungen geben. Wie das funktioniert? Salzburg AG Aufsichtsrats-Vorsitzender und Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau, Christian Struber, lud dazu eine Salzburger Delegation nach Wien, wo bereits seit vier Jahren zwölf solcher Elektrobusse im Einsatz sind. Die Busse, die über je 41 Sitzplätze verfügen, müssen sich nur ein Mal pro Tour aufladen - dazu wird an eine Straßenbahn-Oberleitung angedockt. "Unsere Erfahrungen mit den Elektrobussen sind gut", betonte Günter Steinbauer von den Wiener Linien. Anfängliche "Kinderkrankheiten", wie etwa mit der Heizung, habe man schnell in den Griff bekommen.

Nebeneinander von Obussen und Eletrobussen

Auch in Salzburg sollen die Batteriebusse bald zum Einsatz kommen - zumindest wenn es nach Ludwig Richard, Eigentümer der Dr. Richard-Gruppe, die 51 Prozent-Eigentümer von Albus ist: "Elektrobusse haben heute noch nicht die Leistung eines Obusses, aber in einigen Jahren werden die E-Busse Standard sein. Die Elektrobusse sind zwar in der Anschaffung teurer als die klassischen Obusse, dafür sind die Betriebskosten wesentlich geringer", so Richard, der sich in Salzburg einen Testbetrieb auf den Gaisberg vorstellen könnte. Geht es nach den Experten, bringt es langfristig nicht viel, neue Oberleitungen zu bauen. "Ich gehe davon aus, dass es in naher Zukunft ein Nebeneinander von den bestehenden Oberleitungen und den Elektrobussen geben wird", betont Struber.

Neue Streckenführung überlegen

Landesrat Hans Mayr steht den Elektrobussen grundsätzlich positiv gegenüber: "Man muss sich schon fragen, ob es sinnvoll ist, irgendwo neue Oberleitungen zu bauen, die man in einigen Jahren dann vielleicht nicht mehr benötigt. Es ist an der Zeit, eingeschlagene Pfade zu verlassen. Das gilt auch für die Streckenführung, da muss man sich neue Routen überlegen. Denn wenn jemand von Elixhausen nach Salzburg fünf Mal so lange braucht wie mit dem Auto, dann tut man sich schwer, diesen zum Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Unser Ziel muss sein, die Anzahl der Fahrzeuge zu reduzieren, nur so können wir Staus vorbeugen", schildert Mayr.

PKW-Besitz in Wien reduziert

Dass ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln tatsächlich zu einem Umstieg auf die Öffis führen kann, bestätigen Günter Steinbauer und Alexandra Reinagl, beide Geschäftsführer der Wiener Linien: "In Wien wurden im Vorjahr insgesamt 954,2 Millionen Fahrgäste befördert. Mittlerweile haben bereits 20 Prozent der 20-jährigen Wiener keinen Führerschein und nutzen die Öffis. Wir haben 733.000 Jahreskartenbesitzer für die öffentlichen Verkehrsmittel, der PKW-Besitz ist in den letzten Jahren zurückgegangen." Ebenso müssen in Wien die Pendler außerhalb der Stadt parken - in der Stadt selbst gibt es nur Kurzparkzonen. "Ratsam ist, die Park and Ride Plätze tendenziell eher in der Nähe des Wohnortes zu bauen, um die Pendler zum Umstieg zu bewegen. Je näher das Parkhaus an der Stadt ist, umso teuer wird es. Man muss auch sagen, dass es leichter ist, in der Peripherie neue Busspuren anzubringen, als im Stadtgebiet, wo es ohnehin schon recht eng ist", ergänzt Steinbauer.
Bei der Wien-Fahrt mit dabei auch Baustadträtin Barbara Unterkofler, die sich vor allem Inputs aus Wien zum Baustellenmanagement holte. "Wesentlich ist, dass die Infos rasch an die Verkehrsteilnehmer rausgehen, speziell wenn es um akute Staubildung, etwa durch Unfälle geht. Mit der digitalen Baustellenkoordination haben wir jetzt in Salzburg ein effizientes Online-Tool, in das bereits alle Baustellen der Salzburg AG für 2017 online für alle Planer verfügbar sind", ergänzt Unterkofler.

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