So klingt die ganze Welt in St. Gilgen

Musikinstrumenten-Museum der Völker in St. Gillgen: Askold zur Eck mit einem "Bul Bul Tarang" aus Punjab. Das Instrument wurde aus einer alten Schreibmaschine gemacht und heißt auf Deutsch "Nachtigallengesang"
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  • Musikinstrumenten-Museum der Völker in St. Gillgen: Askold zur Eck mit einem "Bul Bul Tarang" aus Punjab. Das Instrument wurde aus einer alten Schreibmaschine gemacht und heißt auf Deutsch "Nachtigallengesang"
  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Der Kustos des "Musikinstrumenten-Museums der Völker" im Erdgeschoß der ehemaligen Volksschule St. Gilgen kennt nicht nur die Geschichten hinter diesen Instrumenten – von der afrikanischen Affenfelltrommel, mit der seine Eltern 1962 die Sammlung begründet haben, über die südamerikanische Knochenflöte bis zur Laute aus dem Himalaya –, sondern kann auch auf rund 2.000 davon selbst musizieren.
So wie auf der indonesischen Schnecken-Trompete, dem afrikanischen Büffel-Horn oder dem – auf den ersten Blick unscheinbaren – koreanischen Gong. "Nie würde man ihm das zutrauen, was dieser Gong zu bieten hat", sagt Askold zur Eck lächelnd, bevor er den Klöppel ansetzt. Wie in Wellen und Spiralen wogt, wirbelt und dreht sich der Klang durch den Raum. Einmal klingt er in höchsten Obertönen, dann grollt er aus dunkler Tiefe.

Zither aus Schreibmaschine

Was bei uns unter dem Titel "Upcyceln" langsam in Mode kommt, haben die Inder wohl schon viel früher entdeckt: Aus Punjab hat Askold zur Eck das "Bul bul tarang" – was übersetzt "Gesang der Nachtigall" bedeutet – mitgenommen, eine Art Zither, die aus einer alten Schreibmaschinentastatur gemacht wurde. "Es scheint schlecht gestimmt zu sein, zumindestens könnte man dies glauben, wenn man langsam über die Saiten gleitet. Minimale Tonabstände sind gewünscht, so entstehen Schwebe- und Schwirrtöne, sie machen den Ton lebendiger", erklärt der Experte.

Zu sehen und zu hören

Die Instrumente sind übrigens nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören, denn Askold zur Eck gibt gerne Hörproben. Das Musizieren auf den fremden Instrumenten bringt er sich selbst bei. "Ich bemühe mich, die Technik zu erlernen. Dann sitze ich da und spiele und ich lausche, wie das Instrument antwortet. So sitzen wir in trauter Zweisamkeit so lange, bis es richtig klingt", beschreibt er.

"Als Sohn ist man immer irgendwie dabei", erzählt er lächelnd, denn seine Eltern, Herlind und Erich zur Eck, haben beide am Mozarteum Salzburg studiert, sein Vater war Opernsänger, die Familie lebte lange Zeit in Wuppertal. Später zog es die zur Ecks wieder nach St. Gilgen – wo auch Askold zur Ecks Großvater gelebt hat – zurück. Dort ist ihre unglaubliche Instrumentensammlung nun nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören – denn Askold zur Eck gibt gerne Hörproben der Musikinstrumente.

ÜBER DAS MUSEUM

Musikinstrumente-Museum der Völker,
Aberseestraße 11, St. Gilgen, Infos: con.takt@hoerart.at, www.hoerart.at

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