Vor 175 Jahren wurde in Salzburg der Grundstein für den Mozart-Kult gelegt

Sie haben die Ausstellung kuratiert: Armin Brinzing mit Johanna Senigl (Bibliotheca Mozartiana) und Gabriele Ramsauer (Mozart-Museum).
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  • Sie haben die Ausstellung kuratiert: Armin Brinzing mit Johanna Senigl (Bibliotheca Mozartiana) und Gabriele Ramsauer (Mozart-Museum).
  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Zum 175. Geburtstag widmet das Museum im Mozart-Wohnhaus dem Dommusikverein eine kleine, aber feine Sonderausstellung. Mit dem Verein – dessen Zweck laut Statut von 1841 übrigens die "Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen, insbesondere aber der Kirchenmusik zu Salzburg" war – ist auch die Geschichte von allem verbunden, das "Mozarteum" in seinem Namen führen. Das sind die Stiftung Mozarteum – die sich 1880 aus dem Verein abspaltete –, die Universität Mozarteum und das Mozarteumorchester.

Mit der Gründung des Vereins vor 175 Jahren durch den aus Wien stammenden Juristen und ersten geschäftsführenden Sekretär des Dommusikvereins Franz Edler von Hillebrandt wurde jedenfalls der Grundstein für einen Mozart-Kult gelegt, der in der Geschichte der Musik einzigartig ist. "Der Zweck des Vereins ist die Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen, insbesondere aber der Kirchenmusik zu Salzburg", hieß es damals in den Statuten. "Die Kirchenmusik zur damaligen Zeit ist als unbefriedigend empfunden worden", erläutert Ausstellungskurator und Leiter der Bibliotheca Mozartiana, Armin Brinzing.

Erzbischof hatte das letzte Wort

Mit der Vereinsgründung erhoffte man sich also bessere Kirchenmusik. "Par Statuten war der Erzbischof aufgrund seines Amtes immer der Präsident des Dommusikvereins, dazu gab es acht hohe Geistliche, die ebenfalls dank ihres Amtes automatisch Mitgleider waren – und weitere acht gewählte Mitglieder. Dank dieser Konstruktion war immer sichergestellt, dass der Erzbischof – der ja auch den Sektretär eingesetzt hat – das letzte Wort hatte. Die Kontrolle der Kirche über den Dommusikverein ging also sehr weit", so Brinzing weiters. Der Dommusiverein hatte die rund 1.000 Kirchendienste pro Jahr musikalisch zu bespielen und erhielt dafür Geld von den Kirchen, insbesondere vom Dom.

Von Dilettanten und Lehrern
Das erst auf Seite 26 der Vereinsstatuten erwähnte Mozarteum selbst war als "Anhängsel" zur Ausbildung von Musikern eingerichtet worden. Die Aufnahmevoraussetzungen waren vergleichsweise locker, man musste lediglich die erste Hauptschulklasse absolviert haben und Grundkenntisse im Lesen, Schreiben und Rechnen vorweisen. Die Ausbildung selbst dauerte acht Jahre, im Verein angestellten Musikern erteilten den Unterricht. "Freiwillig und kostenlos bei der Ausübung der Musik mitwirken durften Dilettanten –heute würde man sie wohl eher 'Liebhaber' nennen", erklärt Brinzing.

In der ab 25. September zu sehenden Ausstellung "Die Anfänge des Mozart-Kults in Salzburg" werden etwa ein Mozart-Autograph, ein Brief von Mozarts Witwe Constanze Mozart-Nissen an den Dommusikverein (für den sie von Anfang an eine Gönnerin war) gezeigt, aber auch ein noch nie öffentlich gezeigter Entwurf Ludwig Schwanthalers für das Mozart-Denkmal am Mozartplatz.

Ohne die Unterstützung von Museums-Leiterin Gabriele Ramsauer und Sabine Greger-Amanshauser vom Mozart-Archiv hätten wir die Ausstellung nicht auf die Beine stellen können", betonte Armin Brinzing.

"Freuen wir uns, dass wir unter der Marke Mozarteum heute liberale, freie Kräfte bündeln können, die weltweit herzeigbar sind", betonte sich Johannes Honsig-Erlenburg, der Präsident der Stiftung Mozarteum.

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