Ist David Brenner die beste Lösung?

David Brenner hätte derzeit wenig Chancen, Landeshauptmann zu werden. Was sagen SPÖ-Granden dazu?

SALZBURG. Hat die Salzburger Landes-SPÖ ein handfestes Nachfolgeproblem? LH-Stv. David Brenner (SPÖ) kann laut dem jüngsten Bezirksblätter-Politbarometer (Ausgabe vom 30./31. Mai) jedenfalls nicht wirklich punkten. Seine Chefin, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, liegt unangefochten vorne, doch auch gegen LH-Stv. Wilfried Haslauer (ÖVP) kann Brenner sich derzeit nicht behaupten. Bei einer Direktwahl hätte Brenner keine Chance gegen Haslauer. Die Bezirksblätter haben Stimmen und Meinungen von SPÖ-Granden aus dem gesamten Bundesland eingeholt.

„Fiktives Duell“
David Brenner selbst kann kein Nachfolgeproblem innerhalb der Salzburger SPÖ sehen: „Die Arbeit der SPÖ in der Landesregierung wird von den Salzburgerinnen und Salzburgern sehr positiv beurteilt. Das ist das Wichtigste und bestätigt unser gesamtes, vierköpfiges Team. Wir sind hier breit und kompetent aufgestellt. Genau deswegen arbeite ich sehr gerne in diesem Team mit Gabi Burgstaller. Wir sind in Salzburg die Nummer 1 und konnten diese Position festigen. Zum Glück müssen wir uns daher nicht mit Nachfolge-Szenarien beschäftigen – und ebenso wenig mit fiktiven Persönlichkeits-Duellen.“

„SPÖ ist Eine Baustelle“
Mit dem Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden widerspricht jedoch ein recht prominenter SPÖ-Vertreter dieser sorgenfreien Sicht des „SPÖ-Kronprinzen“: „Ich habe das schon vor zwei Jahren gesagt: Ohne Burgstaller ist die SPÖ eine Baustelle. Das hat mir schon damals von meinen Parteifreunden nicht nur positive Reaktionen eingebracht.“ Laut Schaden wisse man innerhalb der Sozialdemokratischen Partei sehr wohl über das Problem mit der Nachfolge Bescheid. „Und auch die ÖVP weiß das“, so Schaden. „Das ist absolut nicht gegen David Brenner gerichtet, den ich sehr schätze. “ Salzburgs Bürgermeister gibt auch offen zu, dass sich zwischen der Situation der SPÖ in Stadt und Land gewisse Parallelen ziehen lassen: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Situation in der Stadt ähnlich aussieht. Das ist wiederum nichts gegen Martin Panosch, dessen Arbeit ich sehr schätze und den ich auch persönlich sehr schätze.“

Könnte Probleme bekommen
„Gabi Burgstaller ist die Person für Salzburg. Obwohl ich David Brenner die Führung Salzburgs schon zutrauen würde – die Fähigkeiten dazu wird er bestimmt mitbringen –, könnte er bei der Wahl um den Landeshauptmann gegen LH-Stv. Wilfried Haslauer natürlich auch große Probleme bekommen“, sieht auch Franz Meißl, der Bürgermeister von Werfen, die rote Zukunft nicht ganz so rosig.

„Brenner würde gewinnen“
Doch es gibt auch Optimisten in den Reihen der SPÖ: die Landtagsabgeordnete Hilde Eisl beispielsweise. „Ich schätze David Brenner sehr aus vielerlei Fällen der Zusammenarbeit. Ich schätze ihn auch sehr als Finanzreferent – das ist genau sein Job, er hat die nötige Vorsicht dazu. Manche mögen sein Bremsen mit Vorsicht für konservativ halten, aber ich finde das gut. Ich glaube, wenn David Brenner direkt gegen-
über Wilfried Haslauer zur Wahl stünde, würde David Brenner die Wahl gewinnen. .“

„Brenner ist die beste Wahl“
Ebenfalls positiv gestimmt ist Günter Schied, SPÖ-Bürgermeis-ter von Saalfelden: „Gegenüber David Brenner hat Wilfried Haslauer sicher den Bonus des amtierenden LH-Stellvertreters. Dennoch: Sollte Gabi Burgstaller bei der nächsten Wahl überraschend nicht antreten, wovon ich nicht ausgehe, denke ich, ist David Brenner die beste Wahl als Nachfolger.“
Auch Bgm. Franz Winkler, Ramingstein sieht das ähnlich: „Brenner macht seine Arbeit gut, er ist der ideale Spitzenkandidat, sollte Burgstaller aufhören.
„Wenn Brenner Landeshauptmann werden will, dann hat er meine volle Unterstützung“, so auch Bgm. Gerald Dürnberger aus Oberalm.