Wettlokale-Gesetz verschärft Problem: Image-Schaden für Lehen

SPÖ-Team fordert einen Mindestabstand bei den Wettbüros | Foto: SPÖ
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SALZBURG (lg). Harte Kritik an dem Gesetzesentwurf, den das Land Salzburg für Wettunternehmer vorgelegt hat, kommt einmal mehr von der Stadt-SPÖ. Wie berichtet, fordert Vizebgm. Anja Hagenauer zum Schutz der Kinder einen Mindestabstand zwischen Wettbüros und Schulen sowie zwischen Wettbüros untereinander. Dass genau dieser Mindestabstand in der Gesetzesvorlage für das Salzburger Wettunternehmergesetz nun nicht enthalten ist, stört Hagenauer.

"Klare Image-Abwertung"

Bereits 40 Wettbüros gibt es derzeit rund um den Hauptbahnhof und in Lehen. SPÖ-Gemeinderätin Johanna Schnellinger befürchtet dadurch auch für die Stadtteil-Entwicklung große Probleme. "Das kann man aus stadtplanerischer Sicht so nicht hinnehmen. Wettbüros bergen Konfliktpotenziale in sich und bringen negative städtebauliche Auswirkungen. Alle Stadtteile sollten gleich attraktiv sein, aber hier wird auf dem Rücken von Lehen und der Elisabeth-Vorstadt eine klare Image-Abwertung betrieben. Da wird es für kleine Betriebe immer schwerer", betont Schnellinger.

Hemmschwelle für Jugendliche sinkt

Die hohe Konzentration an Wettlokalen sieht auch Helmut Windinger, Leiter der Stadtbibliothek in Lehen, kritisch: "Wir als Stadtbibliothek haben kein Wettlokal im Haus oder im direkten Umfeld, das ist auch in unserem Mietvertrag klar geregelt, dass Dinge, die mit der Stadtbibliothek nicht vereinbar sind, nicht in unser Haus kommen, das inkludiert etwa Sex-Shops oder Wettlokale. Aber Wettlokale bringen Begleiterscheinungen mit sich, ein Mindestabstand zwischen den Wettlokalen wäre sinnvoll." Eine Gefahr für Kinder und Jugendliche sieht auch Thomas Schuster vom Verein Spektrum, der in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist. "Der Zugang zu Wetten beginnt ja meist über das Internet und wenn die Wettlokale dann im direkten Umfeld so nah sind, dann sinkt die Hemmschwelle dafür. Darin sehe ich eine große Gefahr. Zudem muss man sagen, dass derartige Lokale oft auch eine Kriminalität mit sich bringen und ein gewisses Milieu anziehen. Für die betroffenen Stadtteile ist das natürlich eine Abwertung. Ein Mindestabstand ist aber zu wenig, man muss hier ein Bündel an Maßnahmen setzen, von der Bewusstseinsbildung bis zu einem erschwerten Zugang zu den Wettlokalen und strengen Kontrollen", erklärt Schuster. Weniger kritisch sieht es Veronika Hitzl, die in der Ignaz-Harrer-Straße die Galerie Eboran führt. "Ich finde das eine übertriebene Diskussion, denn jemand, der für derartige Lokalitäten anfällig ist, wird sie ohnehin aufsuchen, egal, ob es jetzt fünf oder 15 davon gibt. Wichtiger ist hier die Bewusstseinsbildung bei den Kindern, dass man ihnen klar aufzeigt, welche Folgen eine Spielsucht mit sich bringt", so Hitzl.
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