Was für und was gegen den Gitzentunnel spricht

Cyriak Schwaighofer, Christian Nagl, Stefanie Schenker, Gerd Brand und Josef Schöchl | Foto: BB
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Etwa 20.000 Fahrzeuge donnern täglich durch Bergheim, darunter ein großer Anteil an Schwerverkehr. Ein drei km langer Tunnel, der Gitzentunnel, soll nicht nur den Ort entlasten, sondern vor allem den nordwestlichen Flachgau besser erschließen. Denn dort gibt es noch Potenzial für Gewerbe und Industrie.
Hier geht es direkt zur Sendung „Bezirksblätter nachgefragt“.

Der Tunnel soll den Verkehr zwischen Anthering und Bergheim auf der einen Seite und dem Kreisverkehr Lengfelden auf der anderen Seite aufnehmen. Das Projekt ist höchst umstritten. Zum einen, weil es 220 Millionen Euro kosten soll; zum anderen weil nicht alle von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugt sind.

In der TV-Sendung "Bezirksblätter nachgefragt" auf RTS bekräftigte ÖVP-Verkehrssprecher LAbg. Josef Schöchl, wie wichtig der Gitzentunnel für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des nordwestlichen Flachgaus sei. Dass es nebenher Bemühungen brauche, um sowohl den Individualverkehr als auch den Güterverkehr stärker auf die Schiene zu bringen, steht für ihn ebenfalls außer Zweifel. Eine flächendeckende Lkw-Maut lehnt der ÖVP-Politiker aber ab.

Entlastung für Bergheim

Dass gerade der nordwestliche Flachgau mit der Lokalbahn bereits jetzt über ein sehr gutes Angebot im öffentlichen Verkehr verfügt, gab Landesbaudirektor Christian Nagl zu bedenken. Er betonte, dass er sich vom Gitzentunnel eine Halbierung des derzeitigen Verkehrs durch Bergheim erwarte. Damit wäre das Projekt eine enorme Entlas- tung für die Gemeinde.

Baukosten nur 110 Mio €

Gegen den Tunnel spricht sich SPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Gerd Brand aus. Brand plädiert für die weitere Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und hält das 220-Millionen-Euro-Projekt für unverhältnismäßig teuer. Der Tunnelbau selber koste "nur" 110 Millionen Euro, präzisierte Landesbaudirektor Christian Nagl – die noch nicht ausdiskutierte Finanzierung sieht ein PPP-Modell vor, in dem eine Bank das Projekt vorfinanziert und das Land die Kosten dann 25 Jahre lang in Raten abzahlt. Unterm Strich würden dann wahrscheinlich 220 Millionen Euro stehen.

Grünen-Klubobmann Cyriak Schwaighofer ist ebenfalls kein Fan des Gitzentunnels. Er glaubt, dass der Individualverkehr in den kommenden Jahren duch ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten abnehmen wird und – wenn es dann zusätzliche Attraktivierungen wie eine Stadtregionalbahn gibt – der Gitzentunnel nicht mehr notwendig sein könnte. Er betont, dass der Gitzentunnel zwar in der Regierungsvereinbarung stehe, allerdings sei dort auch festgehalten, dass die Stadtregionalbahn ein prioritäres Ziel sei.

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