Carbo Tech entlässt in Salzburg 220 Mitarbeiter
220 von insgesamt 612 Mitarbeitern der Firma Carbo Tech in Salzburg verlieren bis Mitte des Jahres ihren Job. Darunter sind alle 100 Leasing-Arbeiter und 120 Angestellte.
"Wir haben Tag und Nacht um Aufträge gekämpft", erzählt Carbo-Tech-Geschäftsführer Bernhard Spielvogel, der seit 2014 die Geschäfte leitet. Große Aufträge seien derzeit für sein Unternehmen nicht möglich. "Der CFK-Markt muss sich – ähnlich wie der Aluminium-Markt – erst entwickeln." Grundlage für den finanziellen Engpass sind zwei Großaufträge aus der Automobilindustrie, die jetzt auslaufen. Für den auf 918 Stück limitierten Porsche 918 baute Carbo Tech die Fahrgastzelle und für den VW XL1, der auf 200 Stück limitiert ist, die Karosserie.
Großprojekte sicherten 300 Arbeitsplätze
Beide Projekte sicherten die Arbeitsplätze für rund 300 Mitarbeiter über einen Zeitraum von zwei Jahren. Betroffen sind neben allen Leiharbeitern auch 120 Menschen, die derzeit direkt bei Carbo Tech angestellt sind. "Die betroffenen Mitarbeiter sind Mitte 30 und seit zwei bis drei Jahren im Unternehmen", sagt Spielvogel. Die Verhandlungen zwischen der Personalabteilung und dem Betriebsrat laufen bereits. Auch einen Sozialplan wird es geben, allerdings steht noch nicht genau fest, wie dieser aussehen wird. Die Kündigungen erfolgen ab Anfang Mai und werden bis zur Mitte des Jahres andauern. Beim AMS werden die Mitarbeiter bereits Ende März gemeldet.
Trotz des herben Rückschlags will Spielvogel den Standort in Salzburg künftig stärken. Bis 2016 sollen hier acht Millionen Euro investiert werden. Der Eigentümer schießt Geld zu, da diese Summe aus dem operativen Geschäft nicht zu stemmen wäre. Eines der größten Projekte für die Zukunft ist die Produktion von Carbon-Felgen für Pkw. Generell rechnet Spielvogel ab spätestens Ende 2016 wieder mit größeren Aufträgen.
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