Eine neue Bahn auf das Zwölferhorn?
ST. GILGEN. Die Betriebsgenehmigung für die Zwölferhorn-Seilbahn läuft 2017 aus. Bis dahin soll das mittlerweile 53 Jahre alte inoffizielle Wahrzeichen von St.Gilgen durch eine moderne Gondelbahn ersetzt werden. Die Planungen für den Neubau sind abgeschlossen, die Betreiber der Seilbahn hoffen aber noch auf eine Verlängerung der Konzession.
„Unsere Nostalgiebahn ist technisch einzigartig in Österreich und absolut erhaltenswürdig. Deshalb hoffen wir, dass das Ministerium die Betriebsgenehmigung zumindest um fünf Jahre verlängert“, erklärt Johannes Gotthalmseder, einer der drei Geschäftsführer der Zwölferhorn-Seilbahn. Ein entsprechendes Ansuchen soll 2015 gestellt werden. Sollte es abgelehnt werden, wird voraussichtlich im Herbst 2016 mit dem Bau einer neuen Bahn auf den St. Gilgener Hausberg begonnen. „Diese Bahn würde dann in der Sommersaison 2017 in Betrieb gehen“, so Gotthalmseder. Ein Umbau wird von den Betreibern aus Kostengründen nicht in Betracht gezogen.
Die Weichen für die neue Bahn wurden bereits in den 1990er-Jahren gestellt. „Wir haben vor etwa 15 Jahren damit angefangen, uns die notwendigen Grundstücke zu sichern. In diese Ankäufe und die Vorplanungen wurden aus Rücklagen 1,2 Millionen Euro investiert“, sagt der Geschäftsführer. „Die Planungen sind schon fix und fertig in der Schublade. Wenn es sein muss, können wir innerhalb eines halben Jahres mit dem Bau beginnen“, so Gott- halmseder.
Drehbare Panoramagondeln
Geplant ist eine Einseil-Umlaufbahn mit etwa 20 Achtergondeln und einer Kapazität von 500 Fahrgästen pro Stunde. Am Charakter der Bahn werde sich „nicht allzu viel ändern“, verspricht der Geschäftsführer: „Eine Hochleistungsbahn ist das letzte, was wir wollen. Deshalb wird auch die Fahrzeit mit 16 Minuten gleich lang bleiben wie bisher“, meint Gotthalmseder. „Die Fahrt auf das Zwölferhorn soll ein Erlebnis bleiben. Darum denken wir auch an Panoramagondeln aus Glas, die sich vielleicht sogar drehen können“, so Gotthalmseder weiter.
Neben der Bahn selbst sollen auch die Berg- und die Talstation erneuert werden. Im Gebäude der Bergstation soll es ein Restaurant mit 250 bis 300 Sitzplätzen geben. Johannes Gotthalmseder beziffert die Gesamtkosten des Projekts mit zehn bis zwölf Millionen Euro. „Ohne Förderung vom Land oder von der EU wird es fast unmöglich sein, diese Summe aufzubringen“, meint Gotthalms-eder. Er sei aber zuversichtlich und könne sich „nicht vorstellen, dass St. Gilgen sein Wahrzeichen verliert“, so der Geschäftsführer der Zwölferhorn-Seilbahn.
Großinvestor ist willkommen
Sollte sich ein Großinvestor finden, der die Bahn kauft und den Neubau finanziert, wäre das für die jetzigen Betreiber „kein Problem“. „Es gibt aber auch die Möglichkeit, mit neuen Gesellschaftern das Stammkapital aufzustocken“, erklärt Gotthalmseder.
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