Kulturbericht über "Die Rose von Stambul"

"Die Rose von Stambul" begeisterte bei der Premiere zahllose Zuschauer. | Foto: fotohofer.at
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"Ich liebe Europa! Ich liebe europäische Frauen!" – Mit diesen Aussagen lässt seine Exzellenz Kamek Pascha keinen Zweifel daran: in Leo Falls Operette „Die Rose von Stambul“ (im Jahr 1916 uraufgeführt) gibt es kaum was Orientalisches. Dieses Werk ist europäisch und wenn man das musikalische betrachtet – wohl sehr österreichisch.

Zwei bedeutende österreichische Zeitungen setzen sich mit dem Stoff der Operette auseinander und finden schöne Worte für die Premiere des Lehár Festivals in Bad Ischl. Dabei kommt Thomas Hödlmoser (Türkische Frauen schwärmen von „Reformen am Bosporus“, Salzburger Nachrichten, 25.7.2016) zu ernsthaften politischen Parallelen. Doch bleibt Leonard Prinsloo in seiner Regie der Gattung Operette treu. In Details wird hier der außergewöhnliche Unterhaltungscharakter des Werkes analysiert und die zwei Paare: Kondja Gül (Maya Boog) – Achmed Bey (Alexandru Badea), Midili Hanum (Ilia Vierlinger) – Fridolin (Thomas Zisterer) differenziert beschrieben. Dabei hebt Hödlmoser das zweite Paar als stärker hervor. Bei der zweiten Aufführung der Operette am 28. Juli wird Sieglinde Feldhofer in der Rolle von Kondja Gül (auch am 11.08. zu hören) schon vor der Aufführung im Saal laut bejubelt. Diesmal sind die Paare gleich stark und überzeugend. Chor und Orchester des Lehár Festivals, sowie Dirigent Marius Burkert bekommen eine sehr gute Bewertung.
Wilhelm Sinkovicz betont im Untertitel seiner Kritik (Ein Wiener Istanbul in Ischl, Die Presse, 28.7.2016) die wunderbare Wiederbelebung von Leo Falls Operette in Ischl. Dabei lässt sich Sinkovicz von den Emotionen leiten und freut sich über Michael Lakner, Intendant des Lehár Festivals, der im kommenden Jahr nach Baden übersiedelt. Der frische Wind in Sachen Operette, der in Ischl weht, soll in Richtung Osten gelenkt werden. Die Regie findet Sinkovicz dezent und nicht provokant. Der Journalist nimmt sich Zeit, um die Musik Leo Falls zu beschreiben. Sie beeindruckt ihn mit ihren Melodien und Ohrwürmern. Alexandru Badea glänzt mit Kraft und Spitzentönen im Gesang und spielt auch die Geige makellos. Nach ernsthaften Liedprogrammen in Bad Ischl wird Maya Boogs Debut als Operettensängerin erwähnt. Die frische, frohe, freche Ilia Vierlinger feiert Sinkovicz als Entdeckung. Thomas Zisterer ist leistungsfähig.
Nun beweisen beide Kritiken eines: das Lehár Festival Bad Ischl bietet dem Publikum eine bemerkenswerte Qualität an. Diese lässt sich hören und sehen.

Fotos: fotohofer.at

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