"Vorschnelles Urteil"
Österreichweit wurde in der Vorwoche über einen Lehrer des BRG Schloss Traunsee berichtet.
ALTMÜNSTER (km). Die Direktorin der Schule, Walpurga Moser, bezieht im Gespräch mit der BezirksRundschau Salzkammergut dazu Stellung. Laut Medienberichten soll der Musiklehrer einen Schüler geohrfeigt haben. "Ich war nicht Zeuge des Vorfalles, ich kann nur wiedergeben, was mir der Schüler und der Lehrer gleich danach berichtet haben. So haben mir beide Seiten erzählt, dass es vor dem noch versperrten Keyboardraum sehr laut gewesen wäre. Der Lehrer wollte rasch aufsperren, dabei ist dem Schüler, der ganz vorne gestanden ist, ein Stift runter gefallen. Der Schüler wollte diesen zeitgleich, als der Lehrer aufsperren wollte, aufheben. Dabei hat ihn der Lehrer zur Seite geschoben und ihn im Gesicht berührt. Von einer Ohrfeige haben weder der Schüler, noch der Lehrer berichet", so die Direktorin. Moser hat den Vorfall sofort an den Landesschulrat weitergegeben, der die Sachlage überprüfen wird. Der Landesschulrat verzichtet bis zur Disziplinarkonferenz auf die Dienste des Lehrers.
Vorfall wurde aufgebauscht
Die Direktorin habe den Schüler auch gefragt, ob er sich in den folgenden Gesprächen in irgendeiner Weise eingeschüchtert gefühlt habe, was der Schüler verneint habe. "Nach dem Unterricht dürften dann die Mitschüler die Gerüchte so aufgebauscht haben, dass letztendlich die Ohrfeige herausgekommen sei", so die Direktorin. Es stimme auch nicht, wie in manchen Medien zu lesen war, dass der Schüler an diesem Freitag bei der Schulärztin gewesen sein soll, "diese ist am Freitag gar nicht in der Schule. Es stimmt, dass wir den Schüler in die Krankenabteilung gebracht haben, wo er von einer Erzieherin versorgt und getröstet wurde." Moser weiter: "Meine Art der Schulführung ist offene Kommunikation mit allen Seiten. Daher war mir das Gespräch mit dem Schüler und dem Lehrer sehr wichtig. Es müssen Dinge ausgesprochen werden, ich muss mir die Sachlage in Ruhe anhören und dann überlegen, wie ich vorgehe. Wenn es so gewesen wäre, wie in vielen Medien zu lesen war, müssen Konsequenzen gezogen werden. Aber das ist ein vorschnelles Schlechtmachen eines Lehrers, der als Betroffener mit dieser Verurteilung auch erst einmal umgehen muss!" Schüler der Oberstufe haben sich sofort für den Lehrer eingesetzt und finden es reichlich überzogen, wie der Vorfall medial behandelt wurde. "Ich gehe davon aus, dass der Landesschulrat die Sache fair überprüft und eine Entscheidung findet!"
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