Racheakt: Kruzifixe aus Wilhelmsburger Pfarrkirche gestohlen
Prozess gegen vorbestraften 45-Jährigen wurde vertagt.
WILHELMSBURG/ST. PÖLTEN (ip). Eine „Internetattacke“ der Kirche, die seine Festplatte zerstört habe, sei für einen 45-Jährigen das Motiv dazu gewesen, aus der Pfarrkirche Wilhelmsburg zwei Kruzifixe und eine Osterkerze zu stehlen. Zu der Frage des Richters nach psychischen Problemen äußerte sich der Beschuldigte in seinem Prozess am Landesgericht St. Pölten nicht weiter.
„Ich bin das Opfer einer Internetattacke geworden“, wiederholte der vorbestrafte Mostviertler seine damalige Vermutung. Den Virus habe die Kirche deshalb auf seinen Computer geschleust, weil er sich zuvor im Internet gegen die Kirche, vor allem gegen die Kirchensteuer negativ geäußert habe. Und da habe er sich wehren wollen. Im September 2014 stahl er daher die beiden mit Blattgold überzogenen Holzkreuze sowie die fast zur Gänze heruntergebrannte Osterkerze. Als irgendjemand angeblich sein Stromkabel zum Keller gezwickt habe, erstattete er Anzeige bei der Polizei. Diese hielt Nachschau und entdeckte in der Wohnung des Mannes die Kruzifixe.
„Bei mir hat er sich entschuldigt“, so die Aussage des zuständigen Pfarrers, der gleichzeitig vermutet, dass der Wert der Kreuze nicht, wie angeklagt, über 3.000 Euro liege – ein wesentliches Faktum bei der Bemessung der Strafhöhe. Ein Gutachten dazu ist nötig, weshalb der Prozess vertagt wurde.
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