Schelling: "Stolz auf die Stadt machen uns Emotionen"
ST. PÖLTEN (jg). Ein Erfolg der letzten Jahre sei es laut Bürgermeister Matthias Stadler, dass mehr St. Pöltner als früher zu "ihrer Stadt" stehen. Und diejenigen, die sich in der Stadt wohlfühlen, seien laut Stadler auch "stolz auf die Stadt", wie der Stadtchef im Rahmen des dritten Trendforums festhielt.
Zahlreich strömten Politiker und Prominenz aus der heimischen Wirtschaft ins St. Pöltner Cityhotel, um allen voran von Finanzminister Hans Jörg Schelling zu erfahren, wie es um die Stadt steht, warum es ihn ausgerechnet nach St. Pölten verschlagen hat und welche Herausforderungen auf die Stadt warten.
"Der einzige Grund, warum ich St. Pöltner geworden bin, ist meine Frau Uschi" – Schelling holte gleich am Beginn seines pointierten Vortrages so manche Erwartung auf den Boden der Realität zurück. Als er vor nunmehr 33 Jahren nach St. Pölten kam, habe er gedacht, "eigentlich eine schöne Stadt, wenn es die St. Pöltner nicht gäbe". Die Begründung: "Ich war hier zufriedener als die St. Pöltner selbst." Sperrte damals etwa ein neues Lokal auf, hieß es laut dem "zugereisten" Finanzminister meist ganz pessimistisch: "Eh schön, aber schauen wir mal, wie lange es das gibt."
Prinzipiell habe sich die Stadt in den letzten zehn Jahren aber besser entwickelt als in den 20 Jahren davor. Wären manch wichtige Projekte schon bei der Hauptstadtwerdung in Angriff genommen worden, wäre man heute sogar schon weiter. Schließlich sei der Markt auch für eine Stadt unerbittlich, wie Schelling angesichts manch positiver Entwicklungen, die in Form eines Imagevideos den Anwesenden präsentiert wurden, sagt. Verkehrsgünstige Lage, steigende Einwohnerzahl, steigende Arbeitsplatzzahlen. An diesem Punkt griff Schelling den erwähnten Stolz auf: "Stolz machen uns nicht die nackten Zahlen, stolz auf die Stadt machen uns Emotionen."
Genau diese würden bei Schelling geweckt, wenn er um den Ratzersdorfer See spaziert, die Traisen entlangradelt, in einem guten St. Pöltner Kaffeehaus sitzt oder sich zwischen dem einen Haubenlokal in Ratzersdorf und jenem in der Innenstadt entscheiden könne. "Diese Vielfalt ist etwas wunderbares. Deswegen sage ich, ich bin St. Pöltner, und ich bin stolz darauf".
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