"Solidarität endet nich an den Grenzen Österreichs"
Die größte Maikundgebung des Landes standt im Zeichen diesjähriger Jubiläen und aktueller Ereignisse.
ST. PÖLTEN (red). Die größte Maifeier der niederösterreichischen SPÖ stand heuer ganz im Zeichen des Jubiläums "125 Jahre Maiaufmärsche" sowie anderer, für Österreich bedeutender geschichtlicher Ereignisse: Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und die Zweite Republik wurde aus der Taufe gehoben, vor 60 Jahren wurde der Staatsvertrag unterzeichnet und vor 20 Jahren trat Österreich der Europäischen Union bei.
"Zehn Gebote für ein sozialdemokratisches Niederösterreich"
Rund 2.000 Menschen waren auf den St. Pöltner Rathausplatz gekommen, wo Bürgermeister Matthias Stadler darauf hinwies, dass "die Menschen nicht die Zeche für die Felher eines ausufernden Kapitalismus und eines gierigen Egoismus einiger weniger Spekulanten und internationaler Konzerne zahlen dürfen“. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Stärkung der Wirtschaft durch Ankurbelung des Konsums ganz oben auf der Agenda stehen. „Mit unseren zehn Geboten für ein sozialdemokratisches Niederösterreich haben wir ein Programm, mit dem niederösterreichische Sozialdemokraten unsere roten Spuren gemäß den Werten unserer Partei hinterlassen wollen: Wohnen, Bildung, Arbeitsplätze, leistbares Leben – so könnte man das Zehn-Punkte-Programm der SPÖ NÖ zusammenfassen", so Stadler.
„125 Jahre SPÖ bedeutet, dass viele soziale Meilensteine erreicht wurden - vom 8 Stunden Arbeitstag, dem demokratischen Wahlrecht, der Sozialversicherung und dem Recht der gewerkschaftlichen Organisation sowie der Schaffung von Betriebsrätinnen und Betriebsräten. Eine Pensionsversicherung und die umfassende Gesundheitsversorgung waren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit, sondern eine wichtige Forderung der SPÖ und ihre Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmervertreter“, so Heidemaria Onodi in ihren Begrüßungsworten.
Heinzl: "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
Nationalrat Anton Heinzl widmete sich in seinen Schlussworten vor allem der jüngeren Geschichte und aktuellen Ereignissen widmete: „Vor 70 Jahren ging der Zweite Weltkrieg und der Terror des Nationalsozialismus zu Ende. Das Land lag in Schutt und Asche. In den kommenden 10 Jahren erhielt Österreich alleine aus Amerika über 10,5 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfe im Rahmen des Marschallplanes. Mit dieser Hilfe konnten unsere Mütter und Väter das Land wieder aufbauen. Vor 60 Jahren wurde der Staatsvertrag unterzeichnet und die letzten alliierten Soldaten verließen unser Land. Das alles dürfen wir nicht vergessen, wenn wir heute auf aktuelle Ereignisse schauen. Solidarität endet nicht an den Grenzen Österreichs und auch nicht an den Grenzen Europas. Zehntausende Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken zu lassen ist keine Heldentat zur Rettung des Abendlandes, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so Heinzl.
Fotos: Wolfgang Mayer (12) und SPÖNÖ (3)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.