Kinder-Container wirbeln in Altlengbach Staub auf
Die mobile Behausung für die zusätzliche Kindergartengruppe "landete" am Freitag per 35-Meter-Kran in der Wienerwaldgemeinde.
ALTLENGBACH (mh). Ab September braucht Altlengbach Platz für eine fünfte Kindergartengruppe. Am Freitag wurden die sechs Module für das Containergebäude mit einem Gesamtgewicht von 14 Tonnen geliefert und mit einem 35-Meter-Kran auf die Wiese beim Kindergarten gehoben.
Unser Video zeigt den Kran-Einsatz, weitere Fotos gibt es am Ende des Berichtes.
Schon im Juni sorgten die Container, in denen die Kinder für die nächsten beiden Jahre bis zur Fertigstellung des Neubaus provisorisch untergebracht sein werden, für heftige Diskussionen. Die FPÖ war als einzige Fraktion strikt dagegen, SPÖ und eine zähneknirschend schweigende ÖVP beschlossen das Provisorium.
Singer: "Hinausgeworfenes Geld"
FP-Gemeinderat Wilhelm Singer hat seine Meinung nicht geändert: "In Altlengbach wurden über 50.000 Euro für Architektenhonorare für die Planung eines Gemeindezentrums ausgegeben, die wahrscheinlich für die Katz ist – und bei den Kindern kommt plötzlich der Sparsamkeitsgedanke zum Tragen." Für Singer ist der Umbau der ehemaligen Schulwartwohnung in der Mittelschule Laabental nach wie vor die einzige sinnvolle Alternative zu den Containern. Bei einer Nachnutzung als Krabbelstube werde Substanz geschaffen, während "die Container nur hingestellt und wieder abgeholt werden – und das Geld ist weg."
Luftensteiner: "Reiner Populismus"
Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner (SPÖ) sieht in Singers Argumentation reinen Populismus: "Für eine vorübergehende Unterbringung ist die Lösung am kostengünstigsten und die Standards sind mittlerweile so hoch, dass niemand im Innenraum merken wird, dass er sich in einem Container befindet." Die Option der Schulwartwohnung als langfristiger Standort für die Krabbelstube habe er, Luftensteiner, zudem bereits mit Daniel Kosak, Obmann der Schulgemeinde, als realistische Variante diskutiert.
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