Sparen bei Bildung ist falsches Signal
Es kommt bei Land und Leuten stets gut an, wenn man Kinder einer Gesellschaft als Zukunft selbiger tituliert. Gleiches gilt die Ankündigung größtmöglicher Anstrengungen, um Perspektiven für die Jugend sicherzustellen. Logisch: Solche Sprüche sind längst in jedem Stehsatz politischer Worthülsen zu finden.
Dass Ankündigung und Realität selten deckungsgleich sind, zeigt nun an den Einsparungen von 57 Millionen Euro in der Bildung. Anstatt – angesichts maximal mittelprächtiger Ergebnisse in den Pisa-Tests – endlich die Ärmel hochzukrempeln, lässt man den Schulen die Hosen runter – wenigstens bis zu den Knien. Selbst gepriesene Errungenschaften der letzten Zeit scheinen doch weniger wichtig. So werden die Gruppen wieder größer, das Ausmaß an Team-Teaching kleiner.
Auch wenn die Bundesregierung den Unterricht damit nicht gänzlich absagt, ist das Signal das Gegenteil dessen, was notwendig wäre. Dass die einzusparende Summe längst an anderer Stelle zu finden gewesen wäre, ist ein offenes Geheimnis. Dem Vernehmen nach ist sogar unser Bildungssystem eines der teuersten – nur eben nicht in der Klasse, sondern im Büro.
Somit darf man weiter warten, auf konsequent umgesetzte Bildungsmaßnahmen. Macht nix, merkt ja niemand. Den Pisa-Test haben wir schon vorsorglich abgesagt.
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