Trotz weniger Geburten immer mehr Feuerwehrler
Im Bezirk jubeln Feuerwehren über Anstieg bei Nachwuchs-Florianis. Nun kommt neuer Bewerb.
BEZIRK. Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Deschberger spricht im Exklusiv-Interview über aktuelle Zahlen, was die Feuerwehr so attraktiv macht und warum immer mehr Frauen ins FF-Wesen drängen.
Herr Deschberger, wie hoch ist der Zuwachs der Feuerwehrjugend im Bezirk?
2012 waren 736 Jugendliche bei der Feuerwehr im Einsatz, 2013 waren es 778. Davon sind rund 180 Mädchen. Der Anteil an weiblichen Feuerwehrkameraden wird von Jahr zu Jahr mehr, liegt derzeit im Bezirk bei rund 23 Prozent. Was zeigt, dass wir trotz der geburtenschwachen Jahrgänge kein Problem mit dem Nachwuchs haben.
Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Zum einen bieten wir ein breites Aufgaben-Spektrum, was die Feuerwehr für Jugendliche sehr interessant macht. Zum anderen genießt das Feuerwehrwesen in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Die Eltern wissen, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind und wir ihnen bestimmte Werte fürs Leben vermitteln – etwa Kameradschaft oder Teamgeist. Das alles kommt den Jugendlichen in ihrer weiteren Entwicklung sehr zugute.
Am 22. März wird im Bezirk erstmals der Bewerb für das Jugendleistungsabzeichen in Gold abgehalten. Was versprechen Sie sich davon?
Dass es den Bewerb erstmals in dieser Form gibt, schafft die Basis dafür, dass wir die Jugendlichen nach ihrer Ausbildung noch stärker in den Aktivstand bringen. Bisher war es so, dass die Jugendlichen lediglich bestimmte Kriterien erfüllen mussten, um das Abzeichen zu bekommen. Nun müssen sie das Erlernte unter Beweis stellen. Im Grunde ist es so etwas wie eine Jugendfeuerwehrmatura. Diese macht nicht nur die Leistung der Jugendlichen sichtbar, sondern zeigt uns zudem, wo es noch Verbesserungspotenzial bei der Ausbildung gibt.
Wie viele Jugendliche werden im Bezirk eigentlich in den Aktivstand übernommen?
Rund 80 Prozent – das ist ein vergleichsweise hoher Wert. Damit sind wir in der Lage, den natürlichen Ausscheidungsprozess im Feuerwehrwesen – etwa durch altersbedingtes Ableben eines Kameraden – mit den Jugendlichen auffangen.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die Herausforderungen für die Zukunft?
Primäres Ziel ist es natürlich, die Anzahl der Jugendlichen zu halten, was angesichts der weiterhin schwachen Geburtenjahrgänge schon ein Riesenerfolg wäre. Die wichtigste Aufgabe wird sein, die Struktur mit den insgesamt 65 Feuerwehren im Bezirk zu erhalten. Diese hat sich ja wieder beim Jahrhunderthochwasser bewährt. Da wir uns vor niemandem verschließen, sind auch Migranten jederzeit willkommen.
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