Auf einen Plausch mit Bischof Scheuer

Gemeinsam wanderte Bischof Manfred Scheuer mit Mitgliedern von vier Dekanaten.
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ZELL/PRAM. Vier Dekanate aus dem nördlichen Innviertel waren dazu eingeladen.
Die Dekanate Altheim, Andorf, Ried und Schärding mit ihren 63 Pfarren bildeten den Abschluss der neun Regionaltreffen mit Bischof Manfred. Das Begegnungstreffen fand im Landesbildungszentrum Schloss Zell an der Pram statt.
Bei hochsommerlichen Temperaturen machten sich rund 30 Wanderfreudige mit Bischof Manfred auf dem Weg. Ausgangspunkt war die gut bekannte Jausenstation Wirt z’Krena. Von dort ging es dann durch die von Wiesen und Feldern geprägte Landschaft zum Landesbildungszentrum Schloss Zell/Pram.

Über Pfarrgrenzen hinaus schauen

Beim ersten Teil des Begegnungsnachmittags ab 15.30 Uhr war die sogenannte „erweiterte Pastoralkonferenz“ eingeladen. Mit dabei waren Dechanten, Priester, Diakone, Pastoralassistenten, Pfarrassistenten, Mitarbeiter aus der kategorialen Seelsorge (Jugendleiter, Betriebs-, Krankenhaus-, AltenheimseelsorgerInnen), Mitarbeiter der RegionalCaritas und Ordensvertreter. Als Vertreter der Ordinariatskonferenz nahm der Direktor der Diözesanfinanzkammer Reinhold Prinz teil.

Am Beginn stellten sich die vier Dekanate des nördlichen Innviertels vor.
Das Dekanat Altheim wurde von der Pastoralassistentin im Seelsorgeraum Oberrnberg, Patrizia Wohlmacher und vom neu gewählten Probst des Augustiner Chorherrenstiftes Reichersberg, Markus Grasl vorgestellt. Das Dekanat umfasst 16 Pfarren mit dem Stift Reichersberg als spirituellen und geistigen Knotenpunkt. Das Miteinander und die Zusammenarbeit im Dekanat sollen in der nächsten Zeit vermehrt in den Blick genommen werden. Weiters ist die Stärkung der Seelsorgeräume geplant. In Obernberg hat sich das Modell einer Pastoralassistentin für einen ganzen Seelsorgeraum in den letzten drei Jahren gut etabliert und ab Herbst wird dieses Modell auch im Seelsorgeraum Altheim eingeführt.

Über Pfarrgrenzen hinaus schauen

„Zunehmend wichtiger wird es werden, über die Pfarrgrenzen hinaus zu schauen und mehr als nur gute Nachbarn zu sein“, so Patrizia Wohlmacher. Für die gelingende Vernetzung ist aber in gutes kennenlernen der Menschen in den Seelsorgeräumen notwendig. Dadurch kann ein Wir-Gefühl wachsen. Probst Markus Grasl ergänzt: „die Pfarren sollen sich als zugehörig im Seelsorgeraum und als Teil dieser Vernetzungsgemeinschaft fühlen, aber dennoch eigenständige Pfarren sein“.

Dechant Erwin Kalteis präsentierte gemeinsam mit Elisabeth Mayer, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Dekanatsleitung, das Dekanat Andorf mit seinen 12 Pfarren und zwei Seelsorgeräumen. Ein Dekanatsprozess fand in den Jahren 2011/12 statt. Dabei wurde bewusst, dass ein Kontakt über Pfarrgrenzen hinaus sehr wichtig ist. Eine Möglichkeit dafür bietet eine eigens geschaffene Dekanatshomepage.
Der Begriff „Vertrauenskirche“ kristallisierte sich beim Dekanatsprozess heraus. Gemeint ist damit, dass ein grundsätzlicher guter Wille in den Absichten der Menschen anerkannt werden soll. Dafür ist eine Kommunikation auf Augenhöhe notwendig.

Als besonders anzusehen sind zwei Dekanatsprojekte. Eines beschäftigt sich mit der Begleitung in besonderen Lebenslagen, wie Trauer und Abschied. Das zweite Projekt widmet sich dem Thema „Brücken bauen“ bei dem Unsicherheiten und Ängste von Menschen wahrgenommen werden sollen um diese zu thematisieren und zu kanalisieren. Vorurteile gegenüber Fremden und Asylwerbern sollen bearbeitet werden und die Haltungen dem christlichen Glauben entsprechend gestärkt werden.

Dekanat Ried

Das Dekanat Ried wurde von Dechant Franz Aumüller vorgestellt. Es umfasst 23 Pfarren mit rund 36.000 KatholikInnen. In den Jahren 2013/14 fand ein Dekanatsprozess statt. Einen pastoralen Knotenpunkt bildet das Franziskushaus in Ried. Weitere Brennpunkte bilden das Krankenhaus und das Altenheim in Ried.
Als Schwerpunkte im Dekanat haben sich beim Dekanatsprozess die Themen Personalentwicklung, Förderung des sozialen Lebens, Schöpfungsverantwortung, Evangelisierung und die Zusammenarbeit der Pfarren im Dekanat heraus gestellt.

Pfarrassistentin Heidi Schrattenecker (Brunnenthal) und Dekanatsassistent Martin Brait stellten das Dekanat Schärding mit seinen 12 Pfarren vor. Neben den Leitungsmodellen mit Pfarrern oder Pfarradministratoren gibt es auch eine Pfarrassistentin und drei Seelsorgeteams im Dekanat. Der „Dekanatsprozess“ unter dem Titel „Seelsorge gemeinsam gestalten“ wurde rasch zum „Dekanatsweg“ umbenannt. „Prozess hat zu sehr nach Gericht geklungen“, so Martin Brait. Überpfarrliche Zusammenarbeit war auch im Dekanat Schärding ein großes Thema. Mit dem Slogan „wir sind kompetent und handeln“ wurden einige Dinge konkret in Angriff genommen. So wurden die Pastoralkonferenz und der Dekanatsrat zusammengelegt. Ein großes sichtbares Zeichen des neuen Zusammengehörigkeitsgefühls war das Dekanatsfest am Sonntag, 12. Juni. Erstmals feierten alle Pfarren einen gemeinsamen Gottesdienst und das Zusammenwachsen der Pfarren wurde dabei deutlich spürbar.

Barmherzigkeit verändert die Welt

Ab 17 Uhr stießen Mitglieder des sogenannten „erweiterten Dekanatsrats“ zum Begegnungsnachmittag dazu: Pfarrgemeinderats-Obleute, Mitglieder von Seelsorgeteams, VertreterInnen der Katholischen Aktion, ReligionslehrerInnen, Leiter von Caritas-Kindergärten. Den Auftakt zu diesem Teil des Nachmittags bildete ein Impulsreferat von Bischof Scheuer zum Thema „Barmherzigkeit verändert die Welt“. Im Anschluss gab es eine Fragerunde zum Thema der Barmherzigkeit mit VertreterInnen aus den vier Dekanaten. Fredi Steininger, PGR-Obmann in Zell an der Pram, Karl Gesswagner, Dekanatsjugendleiter Innviertel-Ost, Daniel Neuböck, Religionslehrer am BG/BRG/BORG Schärding und Berta Burghofer, Regionalcaritas für Ried und Schärding.

Große Solidarität in den Pfarren

Steininger hob die große Solidarität in den Pfarren hervor und sich viele Menschen engagieren. „Dies ist ein großer Schatz, dass die Menschen ernst genommen werden und man ihnen zuhört“.

Gesswanger ortete bei den Jugendlichen von heute eine Vielzahl von Sehnsüchten, aber das Wort Barmherzigkeit kommt im Sprachgebrauch nicht vor. Die dahinter liegenden Grundhaltungen dafür sehr wohl. Soziales Engagement ist für Jugendliche zum Beispiel ganz wichtig.

Für die Regionalcaritasleiterin Berta Burgstaller ist das Zuhören ein ganz wichtiger Bestandteil der Caritas arbeit. „Sich Zeit nehmen und genau zuhören, was sagt mir dieser Mensch? Oft braucht es keinen Ratschlag oder eine finanzielle Unterstützung, sondern nur das Ohr“, so Burgstaller.

Daniel Neuböck strich die Wichtigkeit der realen Begegnungen in seinem Beruf als Religionslehrer hervor. Aber nicht nur mit ihm selbst, sondern auch mit anderen MitarbeiterInnen aus dem kirchlichen Bereich. „Religionsunterricht muss Orientierung geben.“

Gemeinsamer Gottesdienst

Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Gottesdienst in der Pfarrkirche Zell an der Pram. In seiner Predigt ging Bischof Scheuer auf die Unterscheidung der Geister ein. „Unterscheidung der Geister fragt über das unmittelbare Gefühl hinaus nach den Zusammenhängen und den Konsequenzen von Wegen, die das Leben versprechen.“ Nicht Propaganda oder Verführung sind maßgeblich. Es geht um ein „Zu-Ende-Denken und Zu-Ende-Fühlen von Antrieben, Motiven, Kräften, Strömungen, Tendenzen und möglichen Entscheidungen im individuellen, aber auch im politischen Bereich“.
Fotos: Diözese Linz, Jack Haijes

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