Flüchtlingsklasse in Andorf nur für Mädchen
Zwölf junge Asylwerberinnen besuchen die Klasse in der Landwirtschaftlichen Fachschule Andorf. Der Abschluss ermöglicht unter anderem, den Start einer Lehre.
ANDORF (ska). Es ist das erste Projekt dieser Art in ganz Oberösterreich: Am Montag startet in der Landwirtschaftlichen Fachschule Andorf eine reine Mädchen-Flüchtlingsklasse. Zwölf Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 19 Jahren aus Afghanistan, Syrien und Iran haben sich bereits dafür gemeldet, wie Alfred Steininger auf Anfrage der BezirksRundschau berichtet. Steininger ist Lehrer an der Fachschule Andorf und hat die Flüchtlingsklasse ins Leben gerufen.
Der Lehrgang dauert ein Jahr. Mit dem Abschluss im Sommer 2017 sind die Asylwerberinnen berechtigt, entweder in den regulären Schulbetrieb aufgenommen zu werden oder eine Lehre zu beginnen. "Uns ist wichtig, dass die die Mädchen nicht einfach herumsitzen, sondern unser System kennen lernen und das Wichtigste: Deutsch lernen", sagt Steininger. "Die Mädchen zeigen einen Willen zur Integration und das müssen wir fördern", ist er sich sicher.
Und warum die Fachschule Andorf? "Wir bieten Schwerpunkte, die Mädchen besonders ansprechen", erklärt Steininger und nennt etwa Floristik, Haushaltslehre, Ernährung und Küche. Praxisunterricht in diesen Fächern wird deshalb ebenso am Stundenplan stehen, wie die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik. Unterrichtet wird 25 Stunden pro Woche.
Eine reine Mädchenklasse ist der Lehrgang deshalb, weil auch die Fachschule vorwiegend Mädchen besuchen. Auf etwa 250 Schülerinnen kommen fünf Schüler, weiß Fritz Burgstaller von der FlüKo. Die Flüchtlingskoordination hat das Projekt unterstützt. "Mit Geldern des SHV Schärding und der Spannlang-Stiftung konnte es ausfinanziert werden", freut er sich.
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