"Werden in fünf Jahren keine Abgangsgemeinden mehr haben"
Wohin steuert der Bezirk? Finanziell schaut es nicht schlecht aus – wären da nicht andere Probleme.
BEZIRK (ebd). Immer mehr Gemeinden im Bezirk berappeln sich finanziell. Aktuell sind es elf von 30 Kommunen, die Abgangsgemeinden sind. "Wenn unsere Bemühungen umgesetzt werden, dann werden wir in fünf Jahren keine Abgangsgemeinde mehr haben", blickt Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer in die Zukunft. Als Grund nennt er, dass die Gemeinden die Haushaltsabgänge nicht mehr im Nachhinein abgegolten bekommen, sondern bereits im laufenden Haushaltsjahr. "Ziel ist eine Mindestfinanzausstattung je Einwohner bereits im laufenden Haushaltsjahr entsprechend der Aufgaben." Mit einem solchen System sollen Gemeinden, die verantwortungsvoll mit den Ausgaben umgehen, belohnt werden. "Dadurch soll die Autonomie der Gemeinden gesteigert werden."
Enorme Herausforderungen
Dennoch sieht Hingsamer enorme Herausforderungen auf die Kommunen zukommen. "In den Jahren 2016 und 2017 haben wir die Auswirkungen der Steuerreform zu verkraften. Mindereinnahmen erfordern sparsam mit den vorhandenen Mittel umzugehen. Gewisse Investitionen müssen wir überregional abstimmen. Eine verstärkte Zusammenarbeit der Gemeinden ist notwendig und unausweichlich." Künftig zu stemmen gilt es für die Gemeinden ein zusätzliches Pflegeheim in Schärding, sowie zwei geplante Einrichtungen nach dem System „Vitales Wohnen“. Weiters sollen Wohnplätze und Plätze für die Tagesbetreuung beeinträchtigter Menschen geschaffen werden.
Ziel ist mehr Hausverstand
Für das Jahr 2018 ist die Umsetzung des Verkehrskonzeptes geplant. "Sowohl die vorschulische Tagesbetreuung, als auch die Betreuung schulpflichtiger Kinder am Nachmittag sind Bereiche, die stark wachsen und zusätzliche Mittel verlangen", so Hingsamer. Und was bringt die Zukunft sonst noch? "Die Raumordnungsfragen sind verstärkt gemeindeübergreifend zu lösen. Der Ausbau der Kinderbetreuung kostet Geld. Die Instandhaltung der Straßen wird mehr als bisher erfordern", zählt Hingsamer auf. Zudem werden die Aufwendungen für den Gesundheitsbereich, insbesondere für die Spitäler, wieder steigen. "Die Bürokratie nimmt bei den Gemeinden zu. Viele Auflagen werden von den Bürgern nicht mehr verstanden. Weniger Amtsverstand und dafür mehr Hausverstand muss Ziel des Handelns sein."
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