"Haben auch in 30 Jahren noch eine Spitalsversorgung"

Thomas Diebetsberger spricht über Neuerungen. | Foto: gespag
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SCHÄRDING. Der Kaufmännische Direktor des Spitals, Thomas Diebetsberger, spricht im Interview über Nachwehen der Spitalsreform, wo die Herausforderungen liegen und ob es das Spital auch in 30 Jahren noch geben wird.

In den letzten Jahren kam es angesichts der Spitalsreform zu heftigen Diskussionen und Protesten. Ist davon heute noch etwas zu spüren?
Diebetsberger: Es ist uns nach wie vor ein großes Bedürfnis, der Bevölkerung klar zu machen, dass wird ein Krankenhaus sind, das sehr wohl rund um die Uhr bereitsteht. Die Diskussionen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass Leute aus der Region meinen, dass wir am Abend den Rollbalken vor dem Haupteingang herunter lassen. Das ist nicht der Fall, lediglich im Bereich der Unfallchirurgie haben wir eine Öffnungszeit von 7 Uhr bis 19 Uhr. Alle anderen Bereiche sind rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr voll einsatzbereit.

Im Vergleich zu anderen Häusern – wie steht Schärding da?
Das LKH Schärding spielt in der Struktur der regionalen Spitäler in Oberösterreich eine wichtige Rolle. Es ist nur gerecht, dass die Menschen aus dem Sauwald ebenfalls in einer vernünftigen Entfernung eine Krankenhaus-Infrastruktur vorfinden. Wir brauchen uns mit unserer Leistungsdichte nicht verstecken.

Was würden Sie sagen, waren die größten Errungenschaften der vergangenen Jahre?
Dass die gesamte Infrastruktur des LKH Schärding auf Vordermann gebracht wurde. Das Haus steht heute in seiner baulichen und technischen Substanz in einem optimalen Zustand. Auch die medizintechnische Ausstattung kann sich sehen lassen. Ich denke, wir haben in unserer Mitarbeiterschaft ein sehr hohes Potential, welches wir tagtäglich zum Einsatz bringen.

Das Spital zählt zu den größten Arbeitgebern der Region. Wohin wird sich die personelle Situation entwickeln?
Die Herausforderung in der personellen Situation wird in Hinkunft der Nachwuchs in den verschiedenen Berufsgruppen sein. Im Bereich der Krankenpflege haben wir durch eine eigene Krankenpflegeschule in den letzten Jahren hier bereits konkrete Maßnahmen gesetzt.

Wo liegen die künftigen Herausforderungen?
Eine wesentliche Herausforderung wird künftig die entsprechende Akzeptanz der versorgten Bevölkerung. Ich vergleiche das ganz gerne mit dem regionalen Handel. Wenn die Leute nur in die großen Shopping-Tempel pilgern, brauchen sie sich nachher nicht wundern, dass vor Ort keinerlei Struktur mehr vorhanden ist. Ähnlich ist es im Gesundheitswesen.

Welche Neuerungen sind für die nächsten Jahren geplant?
In Umsetzung befinden sich derzeit die Zertifizierung unseres Spitals nach einem modernen Qualitätsmanagement-System. Die Herausforderung in der Zukunft wird auch darin liegen, dass wir uns neuen Krankheitsbildern und neuen Entwicklungen in der Medizin nicht verschließen werden. Gelebtes Beispiel dafür ist die Errichtung einer Tagesklinik für Psychische Gesundheit. Auch das Thema der Krebsbehandlung wird uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen.

Wird es das Spital auch zum 200. Geburtstag noch geben?
Ich denke, dass wir in 30 Jahren noch eine funktionierende Spitalsversorgung in der Stadt für die Region haben werden. In 30 Jahren bin ich deutlich über 70, jedoch hoffe ich, dass ich da noch bei guter Gesundheit einer etwaigen 200-Jahr-Feier beiwohnen kann.

Wenn Sie bezüglich. Spital einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ein Wunsch für die Zukunft wäre, dass uns die Bevölkerung als hochwertiger Partner für ihre Gesundheit anerkennt. Ein Krankenhaus kann aber nur im gemeinsamen „Konzert“ der Gesundheitsversorgung einer Region erfolgreich sein. Insofern wünsch ich mir, dass wir auch weiterhin eine funktionierende medizinische Versorgung in den Gemeinden unserer Region haben werden.

Weißwurst-Frühstück zum Tag der offenen Tür

Das LKH Schärding feiert den runden Geburtstag am Samstag, 8. Oktober, ab 10 Uhr mit einem "Tag der offenen Tür" samt Weißwurst-Frühstück. Interessierte haben die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Spitals zu blicken. Ebenso werden Gesundheitschecks sowie Interviews mit den Ärzten und Pflegefachexperten geboten.

Thomas Diebetsberger spricht über Neuerungen. | Foto: gespag
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