"Wir puschen uns gegenseitig"

Verena Nagl, Magdalena Sura und Sarah Winkler (v.l.) sind nicht nur Vereinskolleginnen, sondern enge Freundinnen. | Foto: Tanja Sura
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  • Verena Nagl, Magdalena Sura und Sarah Winkler (v.l.) sind nicht nur Vereinskolleginnen, sondern enge Freundinnen.
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SCHÄRDING, ANDORF. Mit gerade mal 14 Jahren starteten die drei vor zwei Wochen erfolgreich bei den U18 Landesmeisterschaften. Die Schärdingerin Magdalena Sura lief über 100 Meter Hürden auf den 2. Platz, für Sarah Winkler aus Andorf gab's einen 3. Platz über 800 Meter und die Andorferin Verena Nagl belegte mit persönlicher Bestleistung den vierten Rang beim Kugelstoßen. Zusammen sprinteten sie mit Petra Gumpinger in der 4x100 Meter Staffel auf Platz Zwei. Und auch bei den Österreichischen U16- und U20-Meisterschaften letztes Wochenende hagelte es gute Platzierungen. Im BezirksRundschau-Interview sprachen die drei Nachwuchshoffnungen über internen Konkurrenzkampf, warum Olympia so weit weg ist und was man sich von Usain Bolt abschauen kann.

BezirksRundschau: Ihr seid alle drei schon ein paar Jahre bei IGLA long life Natternbach. Wieso seid ihr zur IGLA gegangen?
Sarah Winkler: Im Turnverein hab ich die Empfehlung gekriegt. Dann hab ich mir das Training mal angesehen, es hat mir getaugt und so bin ich geblieben.
Magdalena Sura: Mich hat Klaus Angerer in der Schule angesprochen und gemeint: Schau's dir an.
Verena Nagl: Und bei mir war's meine Tante, Brigitte Nagl. Weil's ja die Sportunion Schärding Leichtathletik nicht mehr gibt.

BezirksRundschau: Was sind Eure Paradedisziplinen?
Sarah: Ich laufe in erster Linie Ausdauer. Meine liebsten Strecken sind die 800 und 1000 Meter. Meine schnellsten 1000 Meter waren 3:18,67 Minuten.
Verena: Ich mache Mehrkampf. Meine Paradedisziplin ist derzeit der Hochsprung. Da habe ich mich im letzten Jahr von 1,36m auf 1,49 Meter verbessert. Im Hochsprung konnte ich mich auch für die U16-Bundesmeisterschaften qualifizieren.
Magdalena: Ich bin ebenfalls Mehrkämpferin. Meine Stärken liegen im 300 Meter Lauf und 300 Meter Hürden.

Eure bislang größten und schönsten Erfolge?
Magdalena: Als ich letztes Jahr mit 13 Jahren bei den U16-Staatsmeisterschaften in Villach im Mehrkampf mitmachen durfte und von 63 Teilnehmern den 9. Platz belegte. Das war Wahnsinn. Aber auch die heurigen U18 Landesmeisterschaften waren sehr erfolgreich für mich: Ein vierter Platz im Weitsprung mit 4,90 Meter, ein zweiter Platz über die 100 Meter Hürden, ein achter rang über 100 Meter und dann noch der zweite Platz in der 100 Meter Staffel.
Verena: Eindeutig die heurigen U16-Landesmeisterschaften. Da sprang ich persönliche Bestleistung und qualifizierte mich für die Bundesmeisterschaften.
Sarah: Der Langstaffelsieg über die 800 Meter, den ich bei den diesjährigen U18-Staatsmeisterschaften erst kürzlich mit meinen Kolleginnen Anna Baumgartner und Petra Gumpinger gelaufen bin.

Wie seid ihr mit euren Platzierungen bei den heurigen U18 Landesmeisterschaften und den U16 Bundesmeisterschaften zufrieden?
Verena: Die Landesmeisterschaften liefen mit dem zweiten Platz über die 4x100 Meter Staffel, zwei vierten Plätzen über 100 Meter Hürden und Kugelstoß sowie einem fünften Platz im Hochsprung ganz passabel. Ich bin stolz die beiden Limits beim Kugelstoßen und Hochsprung für die Staatsmeisterschaft geschafft zu haben. Bei den Staatsmeisterschaften hätte es besser laufen können.
Sarah: Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Vor allem auf die neue persönliche Bestleistung über die 1.000 Meter bei den Staatsmeisterschaften, die mir den 11. Platz bescherte, bin ich sehr stolz.
Magdalena: Auch ich freue mich über die Medaillen bei den Landesmeisterschaften und zwei neue persönliche Bestleistungen über 300 Meter und 300 Meter Hürden bei den Bundesbewerben. Mit dem extremen Regen beim Weitsprung kam ich leider nicht gut zurecht, da konnte ich mich nicht verbessern. Sonst lief es aber recht gut.

Was taugt euch so an eurem Sport?
Magdalena: Der Mehrkampf ist so vielseitig. Das find ich toll. Außerdem treffe ich so meine Freunde häufig. Neben Schule und Training bleibt da sonst ja wenig Zeit. Da ist es schön, wenn die Freundinnen auch beim Verein sind.
Verena: Die Gemeinschaft ist was besonderes. Wir halten alle so gut zusammen, helfen und puschen einander und freuen sich über die Fortschritte des anderes.
Sarah: Das stimmt. Das ist das tolle an einem gemeinsamen Training. Man motiviert sich gegenseitig. Am Ausdauersport mag ich vor allem, dass es nicht nur Technik, sondern auch viel Kopfsache ist. Man muss dranbleiben, durchhalten, bis man ins Ziel kommt. Da fällt dann die Anspannung ab.

Wie oft trainiert ihr?
Alle: So drei bis vier Mal die Woche.

Wie schaut so ein Training aus?
Magdalena: Wir sind je nach Disziplin und Alter in verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Trainern aufgeteilt. In Verenas und meiner Gruppe sind wir ungefähr zehn Leute.
Sarah: Und in meiner sind wir im Schnitt zu dritt oder viert. Dabei sieht jedes Training anders aus. Was wir genau machen, können wir am Wochenplan nachsehen. Bei mir sind's einmal Sprints, dann wieder fünf Kilometer, dann spezielle Technikschulung. Ganz verschieden. Aber alles ziemlich professionell.

Gibt's so was wie Konkurrenzkampf untereinander?
Magdalena: Naja, beim Training nicht. Im Wettkampf, wenn Verena zum Beispiel weiter springt als ich, da will ich das dann schon auch schaffen. Gesunder Konkurrenzkampf würd ich sagen.
Sarah: Meine Trainingspartner sind zwei und vier Jahre älter als ich. Da kommen wir uns bei Wettkämpfen derzeit noch nicht in die Quere. Grundsätzlich ist es im Verein aber eher so, dass man sich für die anderen freut, wenn wer einen Rekord läuft, wirft oder springt.
Verena: Genau, mehr miteinander denn gegeneinander.

Habt ihr Vorbilder?
Verena und Magdalena: Nein.
Sarah: Obwohl er nicht meine Disziplin läuft, finde ich Usain Bolt sehr bewunderswert und cool. Wie er sich präsentiert und wie lange er schon in der Höchstform läuft. Und in Österreich Ilona Dadic.

Habt ihr konkrete Ziele? Was wollt ihr unbedingt erreichen?
Sarah: Ich schaue eigentlich nur von Wettkampf zu Wettkampf, da setze ich mir punktuelle Ziele, was ich dort erreichen will. Wie jetzt bei den U16-Bundesmeisterschaften vergangenes Wochenende. Da stand für mich das Erreichen einer neuen persönlichen Bestleistung im Vordergrund.
Verena: Bei mir ist's genauso. Ich bin der Meinung, wenn man sich zu konkrete und vielleicht auch sehr hohe Leistungsziele steckt, dann verursacht das auch einen enormen Druck. Das kann kontraproduktiv sein und schnell nach hinten losgehen.

Wo sehr ihr euch in fünf Jahren?
Sarah: Puh, schwierige Frage. Keine Ahnung. Auf jeden Fall will ich noch Leichtathletik machen.

Träumt man als Sportler nicht von Olympia-Teilnahmen oder Internationalen Wettkämpfen?
Alle: Klar, das wäre für jeden Sportler ein Traum. Noch dazu, wo es einige Leute bei uns im Verein schon zu internationalen Wettkämpfen geschafft haben. Aber für einen selbst scheint das einfach soooo weit weg.

Wo hattet ihr die tollste Wettkampf-Kulisse?
Verena: In Rif in Salzburg.
Alle: Und natürlich in Andorf beim Laufmeeting. Das ist schon was ganz besonderes, vor heimischem Publikum.

Was steht als nächstes an?
Magdalena: Verena und ich haben kommendes Wochenende noch einen Sieben-Kampf-Bewerb in Ebensee. Sarah ist schon in der Trainingspause.

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