Weil der Wald nur geliehen ist

19 sogenannte Waldhelfer – ausgebildete Forstwirtschaftsmeister – greifen den Waldbesitzern des Bezirks unter die Arme. | Foto: LWK Schärding
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  • 19 sogenannte Waldhelfer – ausgebildete Forstwirtschaftsmeister – greifen den Waldbesitzern des Bezirks unter die Arme.
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BEZIRK (ska). "Die Generationen nach uns werden es uns danken", sagt Martin Kislinger. Der St. Rominger ist Bezirksobmann des bäuerlichen Waldbesitzerverbandes (kurz BVW). Gemeinsam mit den Forstberatern der Landwirtschaftskammer sorgt der BVW für eine gewissenhafte Bewirtschaftung der heimischen Wälder. Denn nicht immer sind sich Waldbesitzer bewusst, wie viel Verantwortung mit dem Besitz eines Waldstücks einher geht, meinen Kislinger und Schärdings Forstberater Josef Hintermair.

Der Bezirk Schärding ist zu 26 Prozent bewaldet. Diese rund 16.219 Hektar Wald teilen sich laut Hintermair etwa 4000 Besitzer. Waren es früher vor allem Landwirte, denen der Wald gehörte, gehen heute immer mehr Flächen an Hof-ferne Besitzer über. "Sie werden entweder vererbt oder verkauft", erklärt der Forstberater. Denn der Wald sei als Wertanlage immer mehr gefragt.

Und was viele dieser Neo-Waldbesitzer nicht wissen: "Jeder, der ein Waldstück sein Eigen nennt, ist verpflichtet, Kurse für Waldbewirtschaftung zu besuchen." Sich dafür zu entscheiden, den Wald zuwachsen zu lassen, stehe laut Kislinger jedem frei. Allerdings unterliege die Fläche trotzdem dem Forstgesetz. So ist ein Waldbesitzer unter anderem verpflichtet, seinen Wald regelmäßig auf Borkenkäferbefall zu untersuchen und wenn notwendig, Maßnahmen zu setzen (mehr dazu unten). Zudem sei wichtig, nachhaltig zu durchforsten. Heißt: Es darf jährlich nicht mehr abgeholzt werden, als nachwachsen kann.

"Waldmanager" wissen, was zu tun ist

Rund 19 Waldhelfer – großteils Landwirte – sind allein im Bezirk Schärding im Einsatz, um den Waldbesitzern dabei unter die Arme zu greifen. Sie helfen beim Setzen von Forstpflanzen bis zur Vermarktung des Holzes. In einem Zehn-Jahres-Plan wird festgehalten, was im Wald zu tun ist und was dringend erledigt werden muss.

Ziel: Mischwald mit Tanne

Die dominierende Baumart im Bezirk Schärding ist derzeit noch die Fichte. Das soll sich aber laut Hintermair und Kislinger in Zukunft ändern. Ziel sei es, einen Mischwald zu schaffen. Vor allem die Aufforstung der Tanne soll gefördert werden. Denn: "Diese ist weniger anfällig für Käferbefall und trocknet nicht so schnell aus, weil sie viel tiefer verwurzelt ist als die Fichte", erklärt Hintermair. "Wir müssen uns bewusst sein", meint BVW-Obmann Kislinger abschließend, "wir pflegen die Wälder für nachkommende Generationen. Denn eigentlich sind sie ja nur geliehen."

Borkenkäfer: Die Gefahr ist noch lange nicht gebannt

Er frisst sich seit dem Vorjahr beharrlich durch die heimischen Wälder: Der Borkenkäfer – genauer: der Kupferstecher – wird laut Forstberater Josef Hintermair die Waldbesitzer heuer mit Sicherheit noch in Atem halten.

Der hartnäckige Schädling habe sich im heißen Sommer im kühleren Bestandsinneren eingenistet. "Nun haben zu allem Übel die Larven des Kupferstechers auch noch den milden Winter überlebt. Der Käfer vermehrt sich rasant. Und nicht nur das: Er ist im Gegensatz zu seinem Artverwandten, dem Buchdrucker, schwerer zu erkennen, weil er kein Bohrmehl hinterlässt", erklärt Hintermair.

Er ruft alle Waldbesitzer auf, rechtzeitig zu handeln. "Alle befallenen Bäume schnellstmöglich entfernen und sie auf keinen Fall liegen lassen", sagt er. Das Restholz sollte unbedingt verhackt werden – und zwar laut Hintermair noch unbedingt bis Ende März, weil dann der Buchdrucker ausfliegt.
Ein Borkenkäferbefall ist in erster Linie daran zu erkennen, dass der Wipfel des Baumes dürr wird und sich deshalb rot verfärbt.

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