"Die Lehrlinge von heute gestalten unsere Zukunft"

Tischlereitechnik-Lehrling Simon Baminger interviewt Josko-Geschäftsführer Hans Scheuringer. | Foto: Josko
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KOPFING. Ungewöhnliche Interview-Situation bei Josko: Simon Baminger darf seinen Chef über die Lehre bei Josko "ausfragen". Der 20-jährige Kopfinger ist im vierten Lehrjahr zum Tischlereitechniker und steht kurz vor seiner Lehrabschlussprüfung.

Baminger: Herr Scheuringer, warum denken Sie, ist Josko ein guter Ausbildungsbetrieb?

Hans Scheuringer: Wir haben schon sehr früh begonnen, das Thema ernst zu nehmen – in den späten 80er Jahren mit der Gründung einer eigenen Lehrwerkstätte. Vieles hat sich seither getan. Wir bilden in vielen Teilbereichen selbst aus und beschäftigen uns mit Themen wie "Lehre mit Matura". Die Lehre als duale Ausbildung ist einer der größten Stärken des österreichischen Bildungssystems und hat im Ausland teils einen viel besseren Ruf als in Österreich selbst.

Wie meinen Sie das?
Bei uns ist diese hohe Qualität zu selbstverständlich und unterbewertet. In den späten 80er Jahren habe ich in einer Tischlerei in Florida gearbeitet. Wenn man sieht, wie dort gearbeitet wird, weiß man um die Qualität unserer Ausbildung.

Welche Ausbildung haben sie selbst absolviert und würden Sie diesen Weg wieder gehen?
Nach Familientradition habe ich die vierjährige Holzfachschule in Hallstadt absolviert, wie auch mein älterer Bruder Herwig. Ich habe meiner Leidenschaft Design, Kommunikation und Architektur folgen dürfen. Nach einigen Praxisjahren bin ich aber freiwillig dem Ruf meines Bruders, bei Josko die Bereiche Marketing/Design zu verantworten, gefolgt. Das habe ich nie bereut. Denn für mich ist es schön und befriedigend, mein eigener Herr zu sein.

Wie hat sich das Modell "Lehre" bei Josko in all den Jahren verändert?
Die Qualität der Ausbildung wird laufend verbessert. So wurde etwa eine Qualifikationsmatrix entwickelt, in der das Profil eines Lehrlings hinsichtlich seiner Stärken, Interessen und Neigungen abgebildet ist. Und: Regelmäßig gibt es Beurteilungen mittels einer praktischen Prüfung durch den Ausbilder. Durch diese können Mankos kompensiert beziehungsweise Stärken forciert werden. Über 400 Lehrlinge haben bei Josko bereits die Ausbildung als Sprungbrett in die Arbeitswelt genutzt. Ob als Vorarbeiter, Meister, Produktmanager, Ausbildungs-, Bereichs- oder Entwicklungsleiter, die Lehrlinge des Kopfinger Familienunternehmens sind in vielen Bereichen erfolgreich tätig. Außerdem fördern wir die "Lehre mit Matura".

Inwiefern?
Im Firmengebäude in Andorf bieten wir die Vorbereitungskurse in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik für unsere Lehrlinge an. Außerdem vergüten wir 50 Prozent der Kurszeit als bezahlte Arbeitszeit.

Josko macht also viel für seine Lehrlinge. Wie kann das Unternehmen die Jugendlichen langfristig an das Unternehmen binden?
Ich glaube, Jugendlichen ist es sehr wichtig, sich in einem guten Umfeld mit herausfordernden und vor allem abwechlsungsreichen, ihren Interessen entsprechenden Aufgaben entwickeln zu können. Der Wohlfühlfaktor im Arbeitsalltag, also ein gutes Klima, die persönliche Wertschätzung und Anerkennung sind entscheidend. Aber auch die Zukunftsfähigkeit, der gute Name und die Marktstärke des Unternehmens sind nicht unerheblich. Immerhin definiert sich ein Mitarbeiter auch ein stückweit über seinen Job und will stolz sein auf „sein“ Unternehmen und „seinen“ Job sein.

In einem sehr familiären Arbeitsklima fühlen sich unsere jungen Kollegen sehr wohl und schätzen auch die kollegiale Art, die bei uns gefördert und auch erwartet wird. Unter dem Motto ‚Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen‘ versuchen wir mit gemeinsamen Aktivitäten unser tolles Klima aufrecht zu erhalten

Werden auch Aufstiegsmöglichkeiten geboten?

Entwicklungsmöglichkeiten für eine langfristige Karriere im Unternehmen sind das Wichtigste. Das kann als Fachspezialist oder als Führungskraft sein.

Welchen Rat möchten sie zukünftigen Lehrlingen mit auf den Weg geben?

Generell ist es am wichtigsten, das zu machen – soweit irgend möglich – was einen wirklich interessiert. Dann ist man fast immer auch gut darin und macht es gern. Und darum geht es doch im Leben.

Josko bietet Lehrstellen in der Tischlereitechnik–Planung, in der Tischlereitechnik-Produktion und in der Tischlerei, sowie als Lackierer/in, Informationstechnologie-Techniker/in, Speditionskaufmann/frau, Lagerlogistiker/in und Produktionstechniker/in.

Tischlereitechnik-Lehrling Simon Baminger interviewt Josko-Geschäftsführer Hans Scheuringer. | Foto: Josko
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