Bezirk Scheibbs: Mit Fieber im Büro
Viele Menschen im Bezirk klagen über Verkühlungen, doch nur wenige sind tatsächlich im Krankenstand.
BEZIRK SCHEIBBS. Derzeit hat man das Gefühl, dass es an jeder Ecke schnieft und rotzt. Im Büro, im Zug, in der Schule – überall wird gehustet und geniest.
Sieht man sich die Daten der Krankmeldungen an, so bemerkt man aber einen Rückgang. Denn im Vergleich zu früher ist die Zahl der Krankenstände eher gering. Kränkeln wir Mostviertler wirklich weniger als sonst, oder trauen sich nur immer weniger daheim zu bleiben und gehen trotz Fieber arbeiten?
Recht auf Krankenstand nutzen
"Jeder Mensch hat das Recht, in den Krankenstand zu gehen. Wenn man trotz Krankheit arbeiten geht, besteht ein großes Risiko, seine Kollegen anzustecken. Außerdem kann es durch verschleppte grippale Infekte zu Herzklappenfehlern kommen", warnt der Allgemeinmediziner Syrus Nikou aus Gresten.
Krankenstände werden kürzer
"Man merkt ganz deutlich, dass die Anzahl der Krankenstände im Bezirk Scheibbs zwar ziemlich gleich bleiben, aber gleichzeitig die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit rückläufig ist. Momentan bleiben Arbeitnehmer im Schnitt 11,4 Tage im Krankenstand, bei Arbeitslosen liegt diese Zahl hingegen bei 29,8 Tagen", so der Serviceleiter der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse Martin Gassner.
Loyalität bleibt unbelohnt
"Wer in die Arbeit geht, ist nicht zwingend gesund. Krankenstandsdaten gelten in den Betrieben als zentraler Gesundheitsindikator. Dabei gehen etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Österreich auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind und es für ihre Gesundheit zuträglicher gewesen wäre daheim zu bleiben. Generell bleibt die Verbundenheit zu den Unternehmen allzu oft unbedankt. Im Gegenteil, Kündigungen während eines Krankenstandes, vor notwendigen Operationen oder vor ärztlich verordneten Kuraufenthalten, sind leider alltäglich", so AK-Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
Grippefälle im Bezirk Scheibbs
Im Bezirk ist die Anzahl der Grippefälle im Vergleich zu 2014 von 77 auf 79 gestiegen, niederösterreichweit ist sie um 19 Fälle gesunken.
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