Mit dem Rollstuhl in Scheibbs unterwegs
Die Bezirksblätter haben die Barrierefreiheit der öffentlichen Gebäude in Scheibbs getestet.
BEZIRK. Ab Anfang 2016 darf es laut Behinderten-Gleichstellungsgesetz bei öffentlich zugänglichen Gebäuden keine Diskriminierung von körperlich beeinträchtigten Personen mehr geben. Das bedeutet zum Teil umfangreiche Umbauten.
Denn im schlimmsten Fall können von den Betroffenen Schadenersatzforderungen gestellt werden. Wir haben uns deshalb umgesehen, wie es in öffentlichen Gebäuden in unserer Bezirkshauptstadt derzeit mit der Barrierefreiheit steht.
Ein Leben im Rollstuhl
Unsere "Testperson" Markus Berger aus Steinakirchen am Forst kann seine Beine seit seiner Kindheit nicht bewegen, weshalb er auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Der 29-Jährige ist in der Industriegruppe der Lebenshilfe-Werkstätte in Rogatsboden beschäftigt.
Barrierefrei in Scheibbs
"Der Scheibbser Bahnhof ist seit dem Umbau absolut barrierefrei. Das Problem ist nur das Einsteigen in den Zug. Das neue öffentliche WC am Bahnhof ist für Rollstuhlfahrer zugänglich", so Markus Berger.
"Bei der Bezirksstelle der Arbeiterkammer ist absolute Barrierefreiheit gegeben", sagt AK-Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
"Die Bezirksstelle der Wirtschaftskammer wird während der nächsten Monate adaptiert", so WKO-Bezirksstellenleiter Harald Rusch.
Denkmalschutz in Scheibbs
In der Bezirkshauptstadt gibt es einige öffentliche Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, weshalb ein Umbau auf rollstuhlgerechte Zugänge sich oft schwierig gestaltet oder gar unmöglich ist.
"Im Haus 1 der Bezirkshauptmannschaft gibt es eine Klingel, wo man anläuten kann und einem dann über die kleine Schwelle zum Bürgerbüro geholfen wird. Das Haus 2 ist absolut barrierefrei", so Bezirkshauptmann-Stellvertreter Thomas Krenhuber.
"Barrierefreiheit ist im Scheibbser Rathaus wegen des Denkmalschutzes kaum möglich, weshalb die jeweiligen Sachbearbeiter sich mit Rollstuhlfahrern oder gebrechlichen Personen in der Aula oder einem Büro im Erdgeschoss zusammensetzen", so Bürgermeisterin Christine Dünwald.
"Mir ist es eigentlich egal, ob alle Gebäude barrierefrei sind, sofern die Leute für mich zur Verfügung stehen. Die Barrieren beginnen im Kopf", sagt Rollstuhlfahrer Markus Berger.
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