Zugunglück sorgt für "Wirbel"
Binnen weniger Wochen kam es zum zweiten Mal bei einem unbeschrankten Bahnübergang in Saffen zu einem Unfall.
SCHEIBBS. Vor wenigen Wochen erst übersahen zwei Steirerinnen den herannahenden Zug bei einem Bahnübergang in Saffen, der mit einer Lichtsignalanlage gesichert ist. Es kam zur Kollision mit diesem und die Fahrzeuginsassen waren auf der Stelle tot.
Vor Kurzem kam es an einem anderen unbeschrankten Bahnübergang, der sich in unmittelbarer Nähe der Zugstation in Saffen befindet, wieder zu einem ähnlichen folgenschweren Unfall mit zwei Verletzten.
Angehörige "kocht" vor Wut
Die Angehörigen des 21-jährigen Reinsberger Autolenkers und seiner 25-jährigen Beifahrerin und Freundin aus Randegg, die immer noch auf der Intensivstation im St. Pöltner Krankenhaus liegt und noch nicht bei Bewusstsein ist, fordern nun Maßnahmen.
"Wir sind zutiefst erschüttert und geschockt! Gleichzeitig koche ich vor Wut, da an diesen gefährlichen Stellen immer noch keine ausreichenden Sicherungsmaßnahmen vorhanden sind. Für viele andere Dinge wird Geld ausgegeben, aber wenn es um Menschenleben geht, muss man offensichtlich sparen", ärgert sich die Tante der Beifahrerin Maria Punz aus St. Georgen.
Gemeinde hat nichts zu sagen
"Ich kann den Schmerz der Angehörigen nachvollziehen und verstehe auch die Forderung nach Sicherheitsmaßnahmen. Die Gemeinde hat hier allerdings nicht das Sagen. Die Österreichischen Bundesbahnen sind die Entscheidungsträger, die Gemeinde muss allerdings die Hälfte der Kosten decken", erklärt die Scheibbser Bürgermeisterin Christine Dünwald.
Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel
"Kollisionen dieser Art sind auch für uns und unser Personal, also die Lokführer, äußerst dramatisch. Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Wir tun alles, was wir können, um diese Art von Unfällen einzudämmen. Die betreffende Eisenbahnkreuzung in Saffen ist mit einer Stopptafel gesichert, außerdem stößt der Zug beim Annähern auf diese Eisenbahnkreuzung akustische Signale aus. Die Art, wie eine Eisenbahnkreuzung gesichert ist, entscheidet leider nicht, ob es Unfälle gibt oder nicht. Wir haben zum Beispiel alle drei Wochen Unfälle dieser Art an Eisenbahnkreuzungen, die mit Bahnschranken abgesichert sind", erklärt Pressesprecher Michael Braun von der ÖBB Holding.
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