Bezirk Scheibbs: Zwei stehlen, einer ist vor Gericht
Ein Marokkaner setzt sich ab, sein Kumpan holt sich die Strafe ab
BEZIRK. (IP) Mehrere Diebstähle in einem Lokal im Bezirk Scheibbs sollen auf das Konto von zwei Asylwerbern gehen. Während sich der 29-jährige Libyer am Landesgericht St. Pölten den Vorwürfen von Staatsanwalt Patrick Hinterleitner stellte, zog es der marokkanische Mitangeklagte vor, sich von Österreich abzusetzen.
„Ich bin bedroht worden“, behauptete der Beschuldigte. Er habe vor seinem Mitbewohner immer Angst gehabt und dieser habe in der Nacht vom 4. auf den 5. November 2016 von ihm verlangt, ihn in das Lokal zu begleiten. Dort habe er eine am Boden liegende Geldbörse aufgehoben und sie dem Marokkaner gegeben.
Der Aufforderung, mit in den ersten Stock zu gehen, sei er aber nicht gefolgt. Er habe unten gewartet, während der Mitangeklagte in den Zimmern im oberen Stockwerk nach Beute gesucht habe.
Sonnenbrille, Bargeld, Parfüm, Ladegerät, Armbanduhr, Headset und Mobiltelefon wurden schließlich anlässlich einer Hausdurchsuchung in der Unterkunft der Asylwerber sichergestellt.
„Es gibt anscheinend keine Zeugen“, meinte der Richter, der den Libyer zu den Vorwürfen teilweise schuldig sprach. Er verurteilte den Angeklagten wegen partiell versuchten Diebstahls im Gesamtwert von 150 Euro zu einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Monat (nicht rechtskräftig).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.