Susis langer Kampf geht weiter
Franz Zach aus Wolfpassing schöpft im langen Kampf für seine Tochter Susanne neue Hoffnung.
WOLFPASSING. Franz Zach klagte im Jahr 2003 die Uniklinik Graz und kämpft seither um die Rechte seiner 29-jährigen Tochter Susanne. Nach einem mittlerweile 13 Jahre dauernden Rechtsstreit kann er endlich Hoffnung schöpfen.
"Die Infektion an der Prothese und ein Riss in der Aortenwurzel wurden damals von den behandelten Ärzten nicht erkannt. Im Anschluss wurde ein Blutverdünnungsmittel in zehnfacher Überdosierung verabreicht. Der Anwalt der Steiermärkischen Krankenanstaltsgesellschaft (Kages) wirft mir nun vor, ich würde bloß die bekannten Argumente gebetsmühlenartig wiederholen, doch wir stehen im Prinzip immer noch am Anfang. Es ist unglaubwürdig, dass die Kardiologen den Abriss der Aorta im Ultraschall nicht erkennen konnten. Scheinbar stellte man dies zu spät fest und wollte es dann vertuschen. Es liegt somit der begründete Verdacht vor, dass man Susi mit Vorsatz sterben lassen wollte", so Franz Zach.
Das Blatt hat sich gewendet
Nach einer neuerlichen Verhandlung in Graz scheint sich das Blatt zugunsten der Zachs zu wenden.
"Am 4. März fand in Graz wieder eine Gerichtsverhandlung statt. Es wurde nun ein neuer Richter eingesetzt und es herrscht eine völlig andere Atmosphäre. Ein Privatgutachten, das ich bei der Universität München in Auftrag gegeben hatte, wurde nun zum Prozess zugelassen, nachdem ich dies jahrelang gefordert hatte. Außerdem wurde ein Toxikologe bestellt, der den Fall nun überprüfen soll", freut sich Franz Zach aus Wolfpassing.
"Tiroler helfen zusammen"
Der Anwalt der Steiermärkischen Krankenanstaltsgesellschaft (Kages) hat allerdings einen Ablehnungsantrag gegen den Toxikologen eingebracht.
"Der Rechtsanwalt von Franz Zach ist ebenso, wie der bestellte Toxikologe, Tiroler und die beiden werden einander vermutlich auch kennen. Es ist daher nicht von der Hand zu weisen und entspricht auch der Erfahrung des täglichen Lebens, dass Landsleute einander immer näherstehen und zwischen ihnen ein Zusammenhaltsgefühl besteht", meint der Rechtsanwalt der Kages, Johannes Liebmann, in dem Ablehnungsantrag.
"Das ist einfach nur noch lächerlich! Ich werde weiterkämpfen und den Prozess weiterführen, bis ich zu meinem Recht komme. In einem Rechtsstaat sollte so etwas möglich sein", sagt Franz Zach.
Schicksal nimmt seinen Lauf
1999 wurde Franz Zachs Tochter Susanne in Graz am Herzen operiert, bei der ihr eine Prothese implantiert wurde, woraufhin sie einige Monate später zu fiebern begann. Während die Ärzte im Dunkeln tappten, fraßen sich Bakterien an der Prothese fest, die in die Organe und schließlich ins Hirn gerieten. Danach löste sich Susannes Aorta, sie erlitt einen Schlaganfall, fiel anschließend ins Koma und ist seitdem körperlich und geistig schwer behindert.
Weitere Infos gibt es auf Behandlungsfehler und auf Unrecht sowie auf Facebook.
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