In Gaming wurde vor "zu viel Neid" gewarnt

Die Sommerakademie der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung wurde in Gaming abgehalten. | Foto: Zarl
  • Die Sommerakademie der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung wurde in Gaming abgehalten.
  • Foto: Zarl
  • hochgeladen von Roland Mayr

GAMING. Bei der Sommerakademie der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung (KAB) und der Betriebsseelsorge wurde der Dialog zwischen Kirche und Gewerkschaft gewürdigt.

Zu viel Neid in der Gesellschaft

Die dreitägige Tagung thematisierte in Gaming die moderne Arbeitswelt sowie Migranten in den Betrieben. Betriebsräte verschieden großer Unternehmen warnen dabei vor einer Neiddebatte. Neid entstehe vielfach dort, wo es niedrige Löhne gebe und das treffe dann die Allerärmsten wie Flüchtlinge.

Die Solidarität geht zurück

Die Teilnehmer aus dem kirchlichen und gewerkschaftlichen Bereich stellten fest, dass beide über ein großes Netzwerk an Ehrenamtlichen verfügten, die sich außerordentlich stark für Kirche oder Gewerkschaft engagieren.
Allerdings orte man, dass der Einsatz für Solidarität und für den Nächsten in der Gesellschaft insgesamt zurückgehe.
Für beide Organisationen gelte: Sie seien gut in Fragen der Barmherzigkeit etwa zugunsten von Einzelnen, aber könnten keine gerechten Strukturen mehr schaffen. Vielfach könne man aber auch Erfolge zugunsten von Ärmeren oder Unterdrückten nicht mehr gut kommunizieren. Kirche und Gewerkschaften wüssten um diese Schwächen und würden daran arbeiten, sich wieder verstärkt für gerechtere Strukturen einzusetzen.

Verhältnis zwischen Migranten und Einheimischen

Betriebsräte von verschieden großen Unternehmen berichteten vom unterschiedlichen Verhältnis zwischen Beschäftigten mit und ohne Migrationshintergrund.
Der Betriebsrat eines großen niederösterreichischen Weltkonzerns erzählte etwa, dass es in seinem Unternehmen kaum direkte Probleme gebe. Die Angestellten seien den Umgang mit Migranten aufgrund ihrer weltweiten Kommunikation gewohnt, Arbeiterinnen und Arbeiter hätten in Jobs, bei denen es hohe Qualifikation brauche keinen Verdrängungsdruck.
Anders sehe es etwa in jenen Betrieben aus, die weniger Bildung erfordern. Manche Jüngere hätten Ängste davor, in Minderheit zu geraten, den Arbeitsplatz zu verlieren oder bei der Karriere zu kurz zu kommen. Hier gebe es durchaus Neid-Debatten, viel Negatives würde über die sozialen Netzwerke wie Facebook in die Unternehmen hineinschwappen.
Wichtig sei die Vorbildwirkung von Vorgesetzten bzw. Eigentümern, etwa wenn die Familie Umdasch in soziale Projekte investiere.

Aufgeheizte Stimmung in Betrieben

Fragen wie die vielen Flüchtlinge, Islam oder auch Terrorismus seien ein großes Thema in den Unternehmen, teils gebe es eine aufgeheizte Stimmung.
Unbehagen gebe es weiters, wenn ausländische Beschäftigte zu schlechteren Bedingungen zu arbeiten bereiten sind.
Kritisch würden viele auch sehen, wenn sich in den Betrieben die diversen ethnischen Gruppen in ihrer Muttersprache und nicht auf Deutsch unterhalten. Manche Betriebsräte berichten, die Hemmschwelle, über Migranten negativ zu sprechen, sei viel niedriger geworden.
Die Teilnehmer der Sommerakademie riefen dazu auf, auf die Sprache zu achten und nicht nur über andere zu sprechen, sondern mit den Zuwanderern. Gebe es gemeinsame Interessen wie Fußball würde das die Beziehungen verbessern. Vielfach würden heimische Beschäftige einfordern, dass die hiesigen kulturellen Standards – etwa Frauen als Chefs – akzeptiert werden.

Betriebsbesuch und Steuerausgleich

Die Sommerakademie wurde von der KAB gemeinsam mit der Betriebsseelsorge, der Arbeiterkammer NÖ und dem ÖGB Niederösterreich veranstaltet. Die Teilnehmer kamen aus dem kirchlichen Bereich, aus der Gewerkschaft sowie aus der Politik. Am Programm standen weiters ein Betriebsbesuch der Firma Welser in Gresten und Diskussionen das Steuersystem Österreichs im internationalen Vergleich.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.