Scheibbs: "Palliative Care" feierte 15 Jahre
Seit 15 Jahren gibt es bereits die Palliativstation im Landesklinikum Scheibbs.
SCHEIBBS. Die Station "Palliative Care" im Landesklinikum Scheibbs feierte gemeinsam mit Mitarbeitern, Patienten und deren Angehörigen ihr 15-jährige Bestehen. "Raum lassen und Zeit geben – Zuwendungs- u. Würdetherapie – Puzzleteile zusammenfügen – Essenz des Lebens finden – im Einklang mit der Natur – beständiges Team" – diese Schlagworte hörte man im Rückblick auf 15 Jahre Erfahrung für die Beschreibung dieser besonderen Station in Scheibbs.
Gelöste Atmosphäre auf der Station
"Wir wollen Bilder mit Schlagworten sprechen lassen", ist sich das Palliativteam für die Gestaltung und den Rückblick bei der 15-Jahrfeier einig.
Freundliche, helle Räume bunte Bilder an den Wänden sorgen für eine gelöste Atmosphäre auf der ganzen Station.
"Wir versuchen mit verschiedenen Therapien Schmerzen und Beschwerden unserer Patientinnen und Patienten zu lindern und entlassen sie dann im besten Fall in den Kreis ihrer Familie. Unsere Station mit der Sonnenterrasse, den hellen Zimmern mit Balkon und Blick in den Garten gewährt uns im Einklang mit der Natur Lebensqualität zu ermöglichen", erklären die Stationsleitungen Oberärztin Birgit Kum-Taucher und Diplomkrankenschwester Petra Schweighofer.
Zeit und Ruhe geben
Der Schwerpunkt an der Scheibbser Palliativstation liegt neben der Linderung von Schmerzen und Beschwerden auch darin, den Patienten Raum und Zeit zu geben, um zur Ruhe zu kommen.
"Wir unterstützen jeden Patienten in seiner Krankheitsverarbeitung und begleiten diese auf ihrem individuellen Weg. Dabei sind wir oft als Sprachrohr tätig, um die Bedürfnisse auch den Angehörigen in verständlicher Weise näher zu bringen", erklärt die Fachärztin Kum-Taucher.
Ein Hafen für Lebensqualität
Ein Hafen für Lebensqualität – so lautet der Leitspruch der Station im Landesklinikum Scheibbs.
"In unserem Hafen können alle anlegen, vor allem auch die Angehörigen. Wir bieten ihnen Unterstützung und Anleitung, wie mit der schwierigen Situation oder einem nahenden Tod umzugehen ist. Angehörige bekommen bei uns Zeit zum Durchatmen und Kräftesammeln, damit sie stark genug sind, das anstehende Stück des Weges gemeinsam mit ihren Angehörigen zu gehen.", erläutert Stationsleitung Petra Schweighofer.
Unterstützung durch mobiles Team
Unterstützung wird auch außerhalb der Klinik durch das Mobile Team in Form von telefonischer Beratung und Hausbesuchen angeboten. DGKS Brigitte Hudler leitet das Mobile Palliativteam und bietet "Lebensqualität außerhalb des Hafens". Sie sind Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie hausinterne Stationen, andere Kliniken, Hausärzte, Pflegeeinrichtungen.
Multiprofessionelles Team
Das multiprofessionelle Team bestehend aus Ärzten, diplomierten Pflegepersonen, Seelsorge, Psychologie, Diätologie, und konsiliarisch zugezogener Physiotherapie verfügt über eine spezielle Palliativ-Zusatzausbildung. Zum Austausch unter den Mitarbeitern und zum Einblick in die Grundhaltungen der Palliative Care wird regelmäßig ein"Qualitätszirkel" angeboten.
Rückblick über die "Palliative Care"
1. August 2001 Die Palliativstation wird als Pilotprojekt für die Dauer von zweieinhalb Jahren mit vier Betten im Bereich der Gynäkologie im dritten Stock integriert.
2003 Etablierung eines Palliativ-Konsiliardienstes (PKD) für alle Stationen im Haus
2004 Übernahme als fixe Station im Landesklinikum
2005 Erweiterung auf sechs Betten
2006 Bauliche Adaptierungen: zusätzliche Einbettzimmer, neuer Raum der Stille (Verabschiedungsraum), Besprechungszimmer, Büros
2007 Erweiterung auf acht Betten, Etablierung eines Mobilen-Palliativteams (MPT) für die Betreuung außerhalb des Klinikums (Patienten, Angehörige, Hausärzte, Pflegeeinrichtungen)
2011 Die Palliativstation übersiedelt in den neu erbauten Ambulanztrakt in komplett neue Räume (Zimmer mit Balkon, Blick in Patientengarten, Sonnenterrasse, Wohnzimmer, Raum der Stille)
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