Verärgerte Wirte in Scheibbs
Neuerliche Änderung der Nichtraucherschutzbestimmungen verunsichert die Gastronomie im Bezirk.
BEZIRK SCHEIBBS. Der Besitzer eines Wiener Studentenlokals fordert Schadenersatz für Umbauarbeiten und brachte deswegen mit Hilfe der Wirtschaftskammer Österreich eine Klage gegen die Republik ein. Laut dem Verwaltungsgerichtshof ist es für Nichtraucher unzumutbar, auf dem Weg zur Toilette durch den Raucherbereich gehen zu müssen, Nichtraucher sollen in Zukunft also zu keiner Zeit mit dem Raucherbereich in Kontakt kommen.
Wirte im Bezirk betroffen
"Viele Gastwirte im Bezirk sind von dieser Regelung massiv betroffen und müssten nun ihre Lokale erneut umbauen", sagt Sepp Wondraczek, der als Bezirksvertrauensmann der Gastronomie und Hotellerie für den Bezirk Scheibbs tätig ist.
"Es wurden in den letzten Jahren immense Summen in der Gastronomie investiert, um rauchfreie Zonen beispielsweise durch Glaswände, zu gestalten. Außerdem musste in vielen Betrieben die Be- und Entlüftung erneuert werden. Man muss natürlich auch die Nichtraucher verstehen, die unter dem Passivrauch leiden. Ein Miteinander von Rauchern und Nichtrauchern wäre wünschenswert. Viele Gastwirte überlegen sich, ihre Betriebe komplett rauchfrei zu halten, was ihnen allerdings die rauchende Kundschaft vertreiben wird", erklärt Wondraczek weiter.
"Die Belastung des Körpers beim Passivrauchen ist ähnlich dem Selberrauchen. Ganz besonders, wenn man dem Rauch über Stunden ausgesetzt ist. Besonders gefährdet sind natürlich Kinder, Schwangere, ältere und kranke Personen", äußert sich Lungenfacharzt Reinhold Neuwirth aus Melk zum Thema.
"Es ist eine Frechheit, wie man mit uns Wirten umgeht! Ich würde mich an einer Sammelklage aus reiner Solidarität beteiligen, es geht mir dabei um´s Prinzip", sagt Erich Mayrhofer, ein Lokalbetreiber aus Petzenkirchen.
Die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation vieler Gastronomen im Bezirk Scheibbs wird sich infolge der neuen Nichtraucherschutzbestimmungen wohl auch weiterhin verschlechtern.
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