"Iron Academy" in der Region
Vertreter aus sechs Nationen trafen einander bei einem Arbeitstreffen der Eisenstraße Niederösterreich.
REGION. In der Schmiedegemeinde Ybbsitz an der Niederösterreichischen Eisenstraße wurde das zweite Arbeitstreffen der European Iron Academy abgehalten. Dabei wurden zum Abschluss die Kooperationsverträge zwischen den Partnern feierlich unterzeichnet. Ein wichtiger Moment für das Projekt, da ab diesem Zeitpunkt die eigentliche Arbeit begonnen werden kann. Der Ybbsitzer Thomas Hochstädt (Tannhäuser-Schmiede) ist Projektpartner und durfte bei diesem Treffen gemeinsam mit der Gemeinde Ybbsitz die Gastgeberschaft übernehmen.
Die Gäste waren begeistert
Die internationalen Gäste waren begeistert über die Vielfalt der Schmiedearbeiten die sich als Skulpturen im Ort verteilt finden. Der UNESCO-Titel für das immaterielle Kulturerbe "Schmieden in Ybbsitz" sei wohlverdient.
Kultureller Austausch
Bei solchen Arbeitstreffen ist es auch wesentlich, einen kulturellen Austausch zu betreiben. So besichtigte die internationale 17-köpfige Gruppe das Emailwerk der Firma Riess. Bei einem Rundgang durch den Ort wurden die neuen öffentlichen Bauten wie die Neue Mittelschule mit großer Begeisterung besichtigt.
Im Zuge der Eisenakademie wurde die Gruppe durch die Lehrwerkstätte der Firma Welser Profile und die Welser-Schmiede (Schmiedeakademie) als beispielhafte Ausbildungseinrichtungen in unserer Region geführt.
Beim Pressegespräch gaben die Projektteilnehmer ihre Stellungnahmen zum Projekt ab.
"Ich arbeite seit 26 Jahren in der Ausbildung für Schmiede", meint der Finnische Schmied Teo Mero, "und in unserer Zeit ist eine Vernetzung auf Europäischer Ebene sehr fruchtbar für die Bewahrung des alten Handwerks."
Tannhäuser-Schmied Thomas Hochstädt weiß aus seiner eigenen Wanderschaft: "Es besteht ein großer Bedarf an Information über Möglichkeiten zur Schiedeausbildung." Der bayrische Schmied Michi Ertlmeier sieht mit der European Iron Academy eine sehr gute Möglichkeit altes Wissen zu bewahren und weiterzutragen.
Wichtigkeit sozialer Projekte
Gründungsmitglied des Rings der Europäischen Schmiedestädte Peter Elgaß betont die Wichtigkeit von sozialen Projekten, welche die Stadt Kolbermoor (Dutschland) unter Anleitung von Schmieden beispielhaft betreibe. Vize-Präsident des Rings der Europäischen Schmiedestädte Bernhard Ruf (Österreich) sagt: "Ein Pflänzchen des Rings wurde nun in Ybbsitz eingepflanzt. Es ist ein gutes Beispiel für praktische Arbeit im Ring."
Kinder für das Handwerk begeistern
Der Holländer Cees Pronk hat beim "Ferraculum" Schmieden mit Kindern angeboten und meint, es sei sehr wichtig schon bei den Kindern anzufangen.
Der Co-Organisator des größten Schmiedefests "Hefaiston" auf der Burg Helfštýn, Radim Himmler (Tschechien) betont: "Die wertvolle Arbeit der European Iron Academy besteht darin eine Übersicht zu bekommen über alle Ausbildungsmöglichkeiten für Schmiede."
Projekt-Koordinatorin Janny Pronk (Niederlande) möchte festhalten: "Melinda M. und Cees P. haben wichtige Vorarbeit und das Projekt erst möglich gemacht."
Das nächste Treffen wurde für 3. bis 5. Oktober in Mynämäki, Finnland vereinbart. Bis dahin werden erste Ergebnisse in der Dokumentationsliste von Bildungseinrichtungen klar dargestellt und eine Website online gehen.
Die "European Iron Academy"
Die European Iron Academy ist ein, durch das Erasmus-Programm der EU gefördertes Projekt. Es wurde durch den Verein "Ring der Europäischen Schmiedestädte" beantragt und wurde durch die Niederländische Nationalagentur für Lebenslanges Lernen (LLL) zur Förderung bewilligt. Inhalt des ersten bewilligten Projekts ist die Erhebung und Inventarisierung von Ausbildungsstätten für Schmiedehandwerk und Metallgestaltung in allen EU-Staaten bis Ende 2017.
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