Mozart-Requiem in seltener Version in Schlägl

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SCHLÄGL. Keine „Aufführung“, sondern eine „Geistliche Abendmusik“ soll die Darbietung des Mozart-Requiems am Sonntag, 23. November, 19.30 Uhr, in der Stiftskirche Schlägl sein – dafür ist der Aufführungsort berühmt und von vielen Besuchern gesucht. Cantoria Plagensis und Orchester auf Originalinstrumenten.

Die angeblich mysteriösen Geschehnisse bei der Auftragvergabe des Mozart-Requiems (KV 626) sind durch die Mozartforschung längst aufgeklärt: Der sogenannte „Graue Bote“ war ein Abgesandter des Grafen Franz von Walsegg auf Schloss Stuppach am Semmering, der für seine jung verstorbene Frau bei Mozart diskret eine Requiemkomposition bestellte, um sie als eigenes Werk auszugeben und aufzuführen, was am 14. Dezember 1793 in der Neuklosterkirche zu Wiener-Neustadt tatsächlich geschah.

Mozart selber konnte freilich das Auftragswerk nicht mehr vollenden. Sein letztes Lebensjahr war angefüllt mit großen Kompositionsaufträgen (Titus, Zauberflöte, Klarinettenkonzert u.a.). Sein früher Tod am 05. Dezember 1791 nahm ihm die Feder aus der Hand: Die Originalhandschrift des "Requiem" bricht im 8. Takt des Lacrymosa der Totensequenz (Dies irae) ab. Konstanze Mozart beauftragte den Schülerkreis ihres verstorbenen Mannes, allen voran Franz Xaver Süßmayr und Joseph Eybler, mit der Vollendung der Komposition, um die Bestellung des Grafen zu erfüllen und den Rest des ausgezahlten Honorars entgegennehmen zu können. Wie sie mit weiteren Verkäufen der fertigen Partitur verfuhr, grenzt an kriminelle Machenschaften.

Die Bearbeitung Franz Xaver Süßmayrs hat sich in der Aufführungspraxis des Requiem behauptet; freilich gibt es bis heute intensive Versuche, aus den Originalskizzen Mozarts das Requiem authentischer zu rekonstruieren; genannt seien die Bearbeitungen von Franz Bayer (1971.1979), Richard Maunder (1989) und Robert Levin (1995).

Rupert Gottfried Frieberger, Stiftskapellmeister von Schlägl und anerkannter Musikwissenschafter, hat sich für Fassung von Richard Maunder entschieden: sie bezieht u.a. eine 16-taktige Skizze für eine Amen-Fuge nach dem Lacrimosa ein, die 1962 nebst einem Entwurf zur Zauberflöten-Ouvertüre durch Wolfgang Platen gefunden wurde. Die Darbietung in Schlägl wird auf Originalinstrumenten gespielt, um möglichst nahe an das Klangbild der Mozart-Zeit heranzukommen. Dazu gibt es auch einen Vortrag Friebergers über die Geschichte des Requiems.

Wann: 23.11.2014 19:30:00 Wo: Stiftskirche Schlägl, Schlägl 1, 4160 Schlägl auf Karte anzeigen
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