Kultur am Land ist 30 – Motto für das Jubiläum: Vielfalt statt Einfalt

Das Team von Kultur am Land bereitet sich auf das Jubiläumsjahr vor, v.l: Wolfgang Leitner, Hans Kirchmair, Armin Kirchmair, Christina Lercher mit Maximilian | Foto: Knoflach
  • Das Team von Kultur am Land bereitet sich auf das Jubiläumsjahr vor, v.l: Wolfgang Leitner, Hans Kirchmair, Armin Kirchmair, Christina Lercher mit Maximilian
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Kultur am Land feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum. Im Schnitt werden jährlich an die 50 Veranstaltungen durchgeführt, und das von einer Handvoll Vereinsmitgliedern. Was im Jubeljahr geplant ist, erzählen Gründer Hans Kirchmair und derzeitiger Obmann Armin Kirchmair.

Im Unterinntal gibt es wahrscheinlich nicht viele Menschen, die noch nie von der Kulturinitiative Kultur am Land in Buch in Tirol gehört haben, oder nicht schon mindestens einmal dort waren. Vom Theater und Kabarett über Konzerte, Ausstellungen und Kino bis hin zu Workshops und Kinderveranstaltungen lassen sich die kreativen Köpfe immer wieder etwas einfallen. „Wir sind Leute mit Ideen und wir füllen Lücken. Früher haben wir hier Jazz gemacht, jetzt gibt es im Umkreis drei große Jazz-Veranstalter und wir machen das nicht mehr. Wir machen Vielfaltsgeschichten, wir wollen keine Trends mitmachen und waren immer schon ein Sprungbrett für junge Künstler“, beschreibt der Gründer des Vereins, Künstler HAKI, alias Hans Kirchmair. Er war 25 Jahre lang Obmann und hat vor fünf Jahren das Zepter an seinen Sohn Armin übergeben. „Wir sind das zweite Wohnzimmer. Da trifft man die Leute, die Musiker sind hautnah mit dem Publikum verbunden. Wir wollen, dass Menschen aufeinander zugehen und sich treffen“, versteht Armin Kirchmair den Hintergrund des Vereins.

Vielfalt statt Einfalt

Zum 30-jährigen Jubiläum wird es heuer noch einmal mehr Veranstaltungen geben. Das ganze Jahr steht unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt“. „Wir wollen nicht so dastehen, als ob wir jetzt auf das Thema Flüchtlinge aufspringen, weil es medial interessant ist. Wir machen seit 30 Jahren Arbeit mit Flüchtlingen“, stellt HAKI klar. Den Beginn macht eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion am 16. März um 20 Uhr im KulturWohnzimmer Kultur am Land. Zum Thema „Menschen auf der Flucht – wie geht es weiter?“ werden Landesrätin Christine Baur, Autor und Journalist Alois Schöpf, Heimleiter der Tiroler Sozialdienste Heinz Purkhart, Michael Kerber vom Diakonie-Flüchtlingsdienst, der Bürgermeister von Buch, Otto Mauracher, und ein Vertreter der Wirtschaft diskutieren. „Vielfalt statt Einfalt heißt auch, dass man noch streiten darf. Ich bin nicht für eine friedliche Welt, sondern für eine gewaltfreie Welt“, so HAKI.
Aber nicht nur dieser einmalige Event wird sich um das Thema Flüchtlinge drehen. Monatlich wird es sogenannte „Zommkemma Jamsessions“ geben. Dabei treffen sich Musiker jeder Art und spielen einfach drauf los. Ganz speziell sind auch Bewohner der Flüchtlingsheime eingeladen, dabei mitzumachen. Dabei besteht freier Eintritt für Flüchtlinge und deren Betreuer. „Wir suchen noch Freiwillige, die beispielsweise Taxidienste übernehmen und die Flüchtlinge im Heim abholen und wieder heim bringen“, appelliert Armin Kirchmair. „Wir suchen Leute, die Spaß daran haben, nicht Leute, die einmal Taxi fahren und glauben, sie können damit die Welt retten“, präzisiert HAKI.
Auch die regelmäßigen Kino-Vorstellungen bei Kultur am Land werden sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig auf das Thema Flüchtlinge konzentrieren.
Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten wird beim diesjährigen „Zommkemma Festival“ von 27. bis 29. Mai sein, das ein besonderes Wochenende voller Musik, Gespräche, Workshops und vielem mehr sein wird.

HAKI: Schwerpunkt Menschenrechte

Der Künstler HAKI hat zu dem Thema ein neues Projekt gestartet, bei dem die Menschenrechte im Zentrum stehen. 30 Stühle der unterschiedlichsten Macharten stellen das Grundgerüst dar. Darauf befestigt sind die einzelnen Artikel der Menschenrechte auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Mit einer zweiten Serie geht HAKI auf Wanderschaft in Schulen, aber vor allem auch in verschiedene Flüchtlingsheime. „Mich beschäftigt das Thema, wie Menschen miteinander umgehen. Die Menschenrechte sind für mich die Basis, aber in der Schule lernen die Schüler nichts davon“, bedauert der Künstler. Bei Interesse kann jeder sein „Lieblingsmenschenrecht“ samt Stuhl auch für einen guten Zweck kaufen. Die Stühle stehen bei Kultur am Land.

Kultur am Land

Vielfalt statt Einfalt
KulturWohnzimmer
Kontakt:
St. Margarethen 101, 6220 Buch in Tirol
Telefon: 0680/3057247
Mail: info@kulturamland.at
www.kulturamland.at

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