Schräger Vogel mit Tiefgang
Eine Begnung mit diesem Mann vergisst man nicht so schnell, denn allein das Outfit von „Giovanni“ Hans sorgt für Gesprächsstoff in der Redaktion. Der Begründer der legendären Discothek „Giovanni“ sowie des Freudenhauses „La Rose“ in Schwaz passt in keine Schublade, denn er ist Harley-Schrauber, Modefreak, liebender Familienvater uvm. in einem.
SCHWAZ (fh). Wenn nicht das Leben die Geschichte von Hans Riedmann geschrieben hätte, müsste man sie erfinden. Geboren als viertes Kind einer Bauernfamilie (daher auch sein Faible für Ziegen – diese transportiert er in seinem Porsche Cayenne) in Schwaz lernte er bereits als Kind was es heißt zu arbeiten und sich seine Sporen zu verdienen. „16 Jahre lang habe ich als DJ gearbeitet und war davon 10 Jahre im Ausland unterwegs. Irgendwann hat sich dann der Traum vom eigenen Lokal entwickelt und ich bin damals an die Stadtgemeinde Schwaz herangetreten und ihnen erklärt, dass ich ein Tanzlokal bauen möchte. Die Stadt war sehr angetan und so konnte 1992 das „Giovanni“ eröffnet werden. Ende 1999 wurde es dann an eine andere Gesellschaft verpachtet, die das Lokal bis heute sehr erfolgreich führt“, erklärt Riedmann.
Wendepunkt und Unkenrufe
Nachdem die Discotage für „Giovanni“ Hans gezählt waren stellte sich für ihn die Frage nach einer neuen Herausforderung. „Damals hat ein Schwazer Bürger erklärt, er möchte ein Bordell eröffnen. Dies wurde dann jedoch von der Stadt abgelehnt und meine Frau Karin und ich haben uns gedacht warum wir nicht noch einen Versuch starten sollen. Natürlich ist das ganz ein anders Metier aber wir haben die Herausforderung angenommen“, erklärt der Unternehmer. Nach langem, zähem Ringen gegen diverse Moralapostel sowie Anfeindungen von Seiten der Kirche gelang dann trotzdem im Jahr 2000 der Durchbruch und der Bescheid für den Bau des Freudenhauses in Schwaz wurde erlassen. „Am 1. April 2000 habe ich dann unser Etablissement aufgesperrt und trotz aller Unkenrufe sowie Befürchtungen bezüglich Kriminalität und Drogenhandel führen wir unser Haus bis heute höchst erfolgreich und ich denke ich kann sagen, dass die Kritiker Unrecht hatten. Auch die Kirche hat sich in dieser Frage nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert“, erklärt Riedmann
Familiärer Rückhalt
Die Famillie steht ganz oben auf der Prioritätenliste des bekennenden Exzentrikers und vor allem seiner Frau Karin streut er Rosen: „Mein Frau arbeitet so viel und entlastet mich wo es geht. Sie verdient wirklich den größten Respekt und ich bin einfach nur glücklich über unser Familienleben mit unseren beiden Töchtern. Daraus schöpfe ich die meiste Kraft“, erklärt „Giovanni“ Hans. Das Freundenhaus „La Rose“ befindet sich derzeit im Umbau und wird am 25. August wieder eröffnet. Außerdem wird es Ende September einen Tag der offenen Tür geben. „Wir sind ein transparenter Betrieb und haben nichts zu verheimlichen. Der Termin wird noch bekanntgegeben“, erklärt Hans Riedmann.
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