10. Vollversammlung Erste Ferienregion Fügen Kaltenbach mit Misstönen zur Finanzlage der neu errichteten Geolsbahn

Im Bild von links nach rechts die Vorst
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Am 3. Mai 2016 fand im Gasthof „Post“ in Strass i.Z. die 10. Vollversammlung der Ersten Ferienregion im Zillertal Fügen-Kaltenbach statt, an der aus den 12 Gemeinden, welche der Ferienregion angehören, etwa 140 Mitglieder teilgenommen haben. Obmann Ernst Erlebach konnte dazu auch die Mitglieder des Vorstandes, die Aufsichtsräte, den Geschäftsführer Manfred Pfister, Ehrenobmann Werner Kostenzer, sowie die MitarbeiterInnen herzlich begrüßen und willkommen heißen. Einen besonderen Gruß entbot er den vielen anwesenden Bürgermeistern und Gemeindemandataren aus der Ersten Ferienregion und bedankte sich für Ihre Solidarität und Zusammenarbeit zum Wohle des Tourismus.

In einem eindrucksvollen Bericht an die Vollversammlung ging Ernst Erlebach auf die Entwicklungen und Tätigkeiten im vergangenen Jahr ein und berichtete, dass der Winter 2014/15 und die abgelaufene Sommersaison 2015 der Ferienregion das erfolgreichste Tourismusjahr beschert hätten. Mit 2.340.000 Übernachtungen und 460.000 Ankünften gehöre die Erste Ferienregion Fügen Kaltenbach zu den erfolgreichsten Destinationen in Tirol. Auch was den Nächtigungszuwachs betreffe, dürfe man das Vordere Zillertal zu den erfolgreichsten Regionen zählen. Gegenüber dem Vorjahr seien die Nächtigungen um 4.8 % gestiegen und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste habe 5,2 Tage betragen. Im Hinblick auf die Jahresrechnung 2014 habe sich das Geschäftsergebnis wiederum positiv entwickelt. Der Jahresüberschuss im Geschäftsfahr betrage 50.788,68 €uro und der Tourismusverband weise eine Betriebsmittelrücklage von 1.453.182,11 €uro aus. Bei den anderen Einnahmen seien die Erträge der Festhallen und der Gästekindergarten leicht gestiegen. Die Personalkosten in der Ersten Ferienregion, derzeit sind dort 8 Außendienstmitarbeiter beschäftigt und 4 Fahrzeuge im Einsatz, betrugen incl aller gewerblichen Betriebe wie Festhallen und Gästekindergarten 4.901.530,31 €uro, das ergibt 13,5 %.

Die Vorzeichen für eine gute Wintersaison waren aufgrund des Schneemangels bis in den Jänner hinein nicht allzu gut. Die Monate Feber und März 2016 brachten aber Rekordergebnisse, sodass bis Ende März 2016 die Übernachtungen gegenüber dem Winter 2014/15 um 8,1 % auf 1.324.031 gesteigert werden konnten.

Bei der Infrastruktur habe sich der neu errichtete Wasser-Spiel-Park direkt an der Bergstation der Spieljochbahn als absolutes Highlight für Familien entwickelt. Wie bereits in den Vorjahren, wurde auch im Jahr 2015 wiederum stark in die Verbesserung der Wanderwege investiert. Für den Sommer 2016 stehen folgende Projekte zur Sanierung und Verbesserung an: Sanierung Minigolf Stumm, Renovierung Festhalle Fügen, Themenweg incl Spielplatz Putzatal Fügen, Themenweg Wandergebiet Hochzillertal, Sanierung und Neuanlage Wanderweg Gartalm Richtung Kellerjoch, Single Trail Spieljoch.

Um allenfalls auch in Zukunft die touristischen Ergebnisse zu verbessern, werden und wurden diverse Marketingaktivitäten, das Destinationsmanagement, Weiterbildungsangebote, insbesondere auch die Online Buchbarkeit, Foto-und Werbeaktivitäten im In-und Ausland verstärkt, wie Mag Gernot Paesold Geschäftsführer der ZTG (Zillertal Tourismus GmbH) in einem eindrucksvollen Vortrag ausführte. Das gesamte Zillertal konnte im Winter 2015/2016 ein Minus von 30 % alleine im letzten Jahr aus GUS Staaten auffangen und einen Nächtigungszuwachs von 6,5 % erzielen. Das Zillertal habe somit einen doppelt so starken Nächtigungszuwachs wie das Ötztal 264.255 vs 109.470, wie Paesold betonte.

Geolsbahn neu – Kosten – derzeitige Situation für die Mitglieder unbefriedigend:

Nach einstimmiger Genehmigung der Jahresrechnung, sowie der Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates war Obmann Ernst Erlebach mit mehreren Anfragen von Hoteliers, Bürgermeistern und Tourismusmitgliedern konfrontiert, welche die finanzielle Situation beim Neubau der Geolsbahn betrafen. Erlebach räumte ein, dass die Abrechnungen derzeit noch nicht alle vorliegen würden, es jedoch zu einer Überschreitung der Kosten für Bahnbau und Speicherseeerrichtung in der Höhe von etwa 3 bis 4 % kommen könnte. Dazu meldete sich auch Bürgermeister Mag Mainusch der Gemeinde Fügen zu Wort und meinte, es sei bedauerlich, dass nach den ihm aktuell vorliegenden Zahlen die Errichtung des Staubeckens ca 4,4 Mio €uro kosten würde. Für die Ausfinanzierung seien 1.4 Mio €uro notwendig, die derzeit aber angeblich fehlen, so Mainusch. Man müsse den Leuten die Wahrheit sagen, forderte der Bürgermeister von Fügen die Verantwortlichen der Spieljochbahn auf.Auch Heinz Binder vom Hotel „Haidachhof“ in Fügen, Heinz Schultz der „Schultzgruppe“, Friedl Heim vom Hotel „Kohlerhof“, Stephan Haas vom Hotel „Das Kaltenbach“ und mehrere Mitglieder des Tourismusverbandes und Bürgermeister bemängelten die Auskünfte zu diversen Planungs-und Errichtungskosten zum Bau der Geolsbahn neu, die bestehenden, ihrer Meinung nach unzulänglichen Busverbindungen und die Preisgestaltung in das Schigebiet Hochfügen und der Umgebung von Fügen-Fügenberg, die Abschrankung beim Spieljochbahn Parkplatz in Fügen und die Verweigerung einer freiwilligen Aufnahme von 2 Touristikern als Tourismusmitglieder in die erste Ferienregion Fügen Kaltenbach.

Heinz Schultz der Schultzgruppe warf in dieser doch sehr emotional geführten Debatte der Führung des Tourismusverbandes Erste Ferienregion Fügen Kaltenbach vor, seinerzeit juristisch gegen die Errichtung des Golfplatzes in Uderns vorgegangen zu sein, was von Obmann Ernst Erlebach mit den Worten quittiert wurde, dass bei dieser Vollversammlung nicht gegenseitige „Schmutwäsche“ gewaschen werden solle.

Von der Ersten Ferienregion Fügen Kaltenbach gab es einen Tag nach der Vollversammlung aufgrund der heiß debattierten Ereignisse eine Presseaussendung, welche hiermit vollinhaltlich veröffentlicht werden darf:

„Wie sich gestern in der Vollversammlung herausgestellt hat, verfügt der Hauptanteilseigner Gemeinde Fügen über andere Zahlen als der Tourismusverband als Minderheitenanteilseigner. Deshalb fordert der Vorstand des Tourismusverbandes eine lückenlose Aufklärung. Sollte der Geschäftsführer bzw der Hauptanteilseigner der Spieljochbahn keine Generalversammlung einberufen wollen, sieht sich der Tourismusverband gezwungen, im Interesse aller Mitglieder eine Generalversammlung einzuberufen. Der Tourismusverband hat sich immer solidarisch gezeigt und fordert nun ein klares, strategisches Konzept zur Weiterführung der Spieljochbahn, sowie ein klares Bekenntnis der anderen Anteilseigner zur Zukunft der Spieljochbahn: Gezeichnet Erste Ferienregion Fügen Kaltenbach am 4. Mai 2016, Für den Vorstand Ernst Erlebach, Obmann“

Wo: Gasthof Post, 6261 Strass im Zillertal auf Karte anzeigen
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