Ära Pröll in Schwechat: Offenes Ohr für politische Gegner
Zuhören und helfen war seine Stärke, aber die umstrittene Bezirkszusammenlegung lastet man einem Alleingang von Pröll und der VP an.
Er ist der längstdienende Landeshauptmann Österreichs: 25 Jahre prägte seine Handschrift die Bundespolitik, das Land und auch den Bezirk Schwechat. Zahlreiche Projekte und Geschichten sind auch in unserer Region mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Die Bezirksblätter haben Wegbegleiter, Gegner und Projekte gefunden, die ein Bild der Ära Pröll zeichnen. Mit Licht und Schatten.
Kritik an Bezirksfusion
Einen großen Schatten hat vor allem die Zusammenlegung der Bezirke Schwechat und Bruck geworfen. Die Entscheidung fiel in einer reinen ÖVP-Klausur. Was bei Gerasdorf, Klosterneuburg und Purkersdorf weniger ins Gewicht fiel, hatte mit der bald 20.000 Einwohner-Stadt Schwechat, Fischamend und Himberg sowie dem kompletten Flughafen, OMV und Borealis eine weitaus größere Dimension in unserer Region.
Schwechats FP-Stadtrat Helmut Jakl: "Das war nicht demokratisch - bei all den vielen Leistungen, die man Erwin Pröll zuerkennen muss." Mit der Bezirksfusion ist man in der vorwiegend roten Region natürlich auch nicht zufrieden angesichts der Situation. Dennoch, so Himbergs SP-Langzeitbürgermeister Erich Klein: „Als Bürgermeister verbindet mich mit Erwin Pröll nicht nur das gemeinsame Geburtsjahr, sondern auch eine langjährige politische Wegbegleitung. Eines der schönsten Erlebnisse für mich mit ihm war sicher die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Niederösterreich an meine Person. Für Himberg hatte er immer ein offenes Ohr und ich darf mich für die gute und gedeihliche Zusammenarbeit in den letzten 25 Jahren herzlich bedanken."
Der Schwadorfer SP-Bürgermeister Jürgen Maschl, erst seit 2015 im Amt: "Ich habe ihn zwar persönlich nie kennengelernt. Er hat schon einiges geleistet, auch für unsere Region."
Konnte auch gut mit Unabhängigen
Ob Flughafen-Radweg, Straßenbauten oder andere kommunale Anliegen: Wer einen Plan hatte, kam mit Pröll gut zurecht, auch ein unabhängiger Bürgermeister wie Thomas Ram von der der Liste "Gemeinsam für Fischamend". Ram: "Er war ein Profi, mit dem man Klartext reden konnte."
VP-Chefs danken Pröll
Mit dem Rettungszentrum wurde in Leopoldsdorf ein Wunsch wahr. VP-Bürgermeister Fritz Blasnek: "Erwin Pröll ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, der unglaublich viel für Niederösterreich geleistet hat. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die er stets mit Rat und Tat gewährt hat. Es ist mir eine Ehre, ihn als Freund zu haben."
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