Lobautunnel: Zwei Jahrzehnte Planung, Eurotunnel war nach zehn Jahren fertig
250.000 Fahrzeuge pro Tag: Entlastung für Tangente dringend notwendig, 2018 geplanter Baubeginn zwischen Schwechat und Süßenbrunn.
Mehr als 8 Kilometer lang, 1,9 Milliarden Euro teuer und seit 25 Jahren in der Warteschleife. Einen Monat vor Ablauf der Frist für die Umweltverträglichkeitsprüfung hofft man seitens der Asfinag, 2018 mit der Röhre beginnen zu können. Hunderttausende Bewohner in den Wiener Randbezirken und mindestens ebensoviele Autofahrer hoffen, dass der Spatenstich wie geplant erfolgt. 2025 könnte das letzte Teilstück der Wiener Außenrngautobahn S1 zwischen Süßenbrunn und Schwechat in den Betrieb gehen und damit die schwerst überforderte Tangente entlasten.
250.000 Fahrzeuge pro Tag
Die Praterbrücke weist längst Spitzenwerten von bis zu 250.000 Fahrzeugen am Tag auf. Der Knoten Prater beim Donaukanal, der gerade umgebaut wird, wo sich A23 und A4 kreuzen, liegt noch darüber. Der stark steigende Lkw-Verkehr zwischen Tschechien und Ungarn trägt mit dazu bei, dass der Verkehr in Wien und östlichem Stadtrand mittlerweile fast täglich kollabiert.
"Herumgeplane" seit den 90er-Jahren
Geplant wurde die Nordostumfahrung samt Lobautunnel bereits in den 90er-Jahren geplant. Eine zähe Geschichte, die sich bis heute fortsetzt. Denn seit 2009 wurden insgesamt 20 Varianten on unabhängige Gutachtern und Experten in allen Details und Auswirkungen intensiv geprüft.
Nur 10 Jahre für 50 km langen Eurotunnel
Zum Vergleich: Im Jahr 1984 in fünf Varianten geplant, zehn Jahre später eröffnet. 50 Kilometer lang, 40 Meter unter dem Meeresgrund. Der Eurotunnel als Jahrhundertbauwerk verbindet Frankreich und England seit 22 Jahren.
Fast ein Vierteljahhundert nach der Eröffnung der Ärmelkanalverbindung sind die acht Kilometer unter Lobau und Donau noch immer im Visions-Stadium. Ein klassischer Koma-Patient, gilt es doch den insgesamt 19 Kilometer langen Lückenschluss der S1 zwischen Süßenbrunn und Schwechat endlich in Angriff zu nehmen.
Laut Straßenbetreiber Asfinag sind durch den Bau der Doppelröhre weder Grundwasser noch Natur oder der Nationalpark Donau-Auen in Gefahr. Die beiden Tunnelröhren tauchen bis zu 60 Meter ab und verlaufen über acht Kilometer unter der Erde. Widerstand hatten zuletzt die Wiener Grünen angekündigt.
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