Statt Terrorgefahr: Urlaub z'aus im schönen Haus

Den Schirmchen-Drink in der einen hand, ein gutes Buch in der anderen. Gut gebettet im Liegestuhl mit Sicht auf Balkonblumen oder die Yucca-Palme und über einem strahlend blauer Himmel. Auch das ist Urlaub. Günstig, ohne unliebsame Überraschungen, und Familie und Freunde in der Nähe. Dazu kommt gerade im heurigen Sommer ein Sicherheitsgefühl, das frühere Urlaubsziele wie Tunesien oder die Türkei nicht mehr bieten können.
"Schwechat ist wunderschön und man kann auch da in der Sonne braten", sagt Geschäftsfrau Martina Stiegler. Auch Gastronom Reinhard Sailer kennt die süßen Urlaubsseiten ohne die Koffer zu packen: "Ich bin oft in meinem kleinen Garten. Sobald ich mich in einen Liegestuhl setze, stehe ich nicht mehr auf bis zum Sonnenuntergang."
Warum die teure Minibar plündern, wenn der eigene Kühlschrank zum Urlaubspartner wird? Prosciutto und Melonen, Datteln und ein Couscous-Salat nach Rezept aus dem Internet. Und schon wirds mediterran auf dem Balkon- bzw- Terrassentisch. "Dazu gönne ich mir einen guten Wein und genieße den orange-roten Abendhimmel" gerät Sailer ins Schwärmen. "Bei der momentanen Terrorgefahr fühle ich mich zu Hause am sichersten." Und statt im Stau nach Italien oder im Stress zum Flieger nach Spanien hetzen schmeißen sich viele lieber daheim ins Pool.
Isabella und Thomas Rado sowie Barbara Holzapfel und ihre Freunde haben derzeit Spaß im Schwimmbecken. Martina Stiegler: "So hat man seine Freunde in der Nähe. Und nach einer harten Woche im Geschäft ist der Kurzurlaub von Samstag Nachmittag bis Sonntag Abend auch hier eine wahre Wonne." Fotos werden verschickt, man kann mit dem Handy chatten ohne eine teure Auslandstarif-Falle. Und wer doch ein wenig Sehnsucht hat und nicht weit vom Flughafen wohnt, kann ja "Airlines raten" spielen, wenn die Jets am Himmel ihre Kurven drehen.