Geheimaktion: SVS Sokol vor Rauswurf
49 Titel und trotzdem ist der Verein "politisch" nicht opportun. Eltern sauer auf die Bürgermeisterin.
Genau vor einem Jahr kochte die Elternseele der Volleyballjugend: Die Stadt wollte die Altlast "SVS Sokol" loswerden und beschränkte den Nachwuchssport auf hauptsächlich aus Schwechat stammende Spielerinnen. "Wenn einer aus der Region kommt oder der eine oder andere aus Wien, soll das auch nicht hinderlich sein", erklärte damals SVS-Obmann Johann Gloggnitzer.
Die trügerische Ruhe sollte nur ein Jahr dauern. Während die Volleyballerinnen von Sieg zu Sieg eilten störte es mittlerweile kaum jemanden, dass die "Sporthalle" Multiversum den Sportlerinnen verwehrt blieb, im Gegensatz zu anderen von der Stadt subventionierten Veranstaltungen.
Kurz vor den Ferien haben die Eltern einen von den SVS-Granden Gloggnitzer und Ottahal unterzeichneten Brief bekommen, dass es am Dienstag nach Ostern bei der "Info-Veranstaltung" zu Veränderungen kommen wird. Welche, darüber schweigt sich die Bürgermeisterin aus. Ihr Statement: "Mir ist nach wie vor extrem wichtig, dass die Schwechater Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, diverse Ballsportarten - auch Volleyball – ausüben können. Das ist jetzt der Fall und wird in Zukunft auch weiterhin gewährleistet."
Weder die Volleyballtrainer noch die Opposition im Rathaus wissen was davon. Dementsprechend sauer sind die Eltern. "Da wird ein Top-Klub aus politischen Gründen vernichtet. Und das auf dem Rücken unserer Töchter", ist Claudia Sallinger wütend.
Der SV Sokol soll nämlich "siamesisch" getrennt werden. Es soll nur noch die SVS geben, die im Volleyball ganz von vorne anfängt. Die Trainersuche hat bereits auf Uni-Sportinstituten per Zettelaushang begonnen.
Sallinger: "Die Bürgermeisterin hat keine Ahnung von Sport und stellt uns vor vollendete Tatsachen. Sollen wir künftig unsere Kinder nach Wien bringen müssen? Die Bürgermeisterin zerreißt hier hier ein jahrelang gewachsenes Gefüge. Warum sind die Trainer gekündigt? Was soll das?"
Rathaus-Sprecher Dejan Mladenov lakonisch: "Ich weiß nicht, warum sich die Eltern aufregen. Sie können dort ja Fragen stellen." FP-Stadtrat Helmut Jakl: "Wir wurden über diesen Plan nie informiert.""
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