Heimatbühne zieht ins Winklhaus

Das Winklhaus in Prutz ist die neue Spielstätte der Winkelbühne Prutz-Faggen.
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PRUTZ (otko). Mit dem Prutzer Theaterverein hat der Stadel des Winklhauses mitten im Dorfzentrum einen neuen Bewohner bekommen. Das bisherige Theaterhaus in Entbruck wird wegen der Erweiterung des Campingplatzes abgerissen. Passend zum neuen Spielort hat sich die Heimatbühne vor einem Jahr kurzerhand in Winklbühne Prutz-Faggen umbenannt.
Das Winklhaus, welches die Gemeinde Prutz 2007 erworben hat, wurde soweit adaptiert, dass im Stadel künftig die Theateraufführungen stattfinden. Aufgrund es Denkmalschutzes musste die bisherige Charakteristik des Stadels bewahrt werden. Neben der neusten Technik sind auch eine Ausschank und eine WC-Anlage eingebaut worden. In einem Zubau sind der Schminkraum, die Requisiten und eine Dusche für die Schauspieler untergebracht. Obmann Helmut Nigg sein Stellvertreter Franz Buchhammer danken in diesem Zusammenhang besonders der Gemeinde für das großzügige Engagement. "Wir bekommen es hier schöner als zu vor", freut sich Buchhammer.
Im 230 Quadratmeter großen Stadel, der zugleich Bühne und Zuschauerraum ist haben 120 bis 150 Zuschauer Platz. "Die neue Spielstätte bringt eine Herausforderungen mit sich. Da der Stadel die Bühne ist, kommt es künftig auf die Inszenierungen an", betont Nigg. "Wir können die Leute ins Theater miteinbeziehen und sind näher am Publikum", ergänzt Buchhammer. Allerdings muss auf Winteraufführungen verzichtetet werden, da aufgrund des Denkmalschutzes, der Stadel war winddicht gemacht, aber nicht isoliert werden durfte.

100-Jahr-Feier

Mit einer Feier am 6. Juni, um 20.00 Uhr wird der neue Kulturstadel eröffnet werden. Gleichzeitig wird auch das 100-jährige Jubiläum des Theatervereins gefeiert. Bei der Feier werden Filmausschnitte aus vergangenen Produktionen präsentiert und verdiente Mitglieder geehrt. Eintritt und Verpflegung sind frei – es wird um freiwillige Spenden gebeten.
"Eigentlich wäre das Jubiläum bereits 2012 fällig gewesen, aber wir haben es bewusst verschoben", erklärt Nigg. Damit ist der Theaterverein eine der ältesten Bühnen im Bezirk. Vor dem ersten Weltkrieg wurde von der "Prutzer Dilettantenbühne im Köhlegebäude, dem ehemaligen Gasthof "Zum Goldenen Greif", Theater gespielt. 1921 benannte wurde die Heimatbühne in den Geselligkeitsverein umbenannt. "Der Verein war sehr rührig und damals wurden zwei bis drei Stücke gespielt", berichtet Nigg. Damals bekam der Verein auch von der Gemeinde das Theaterhaus in Entbruck. Der Anschluss 1938 unterbrach die Proben und mit dem Stück wurde 1946 fortgesetzt. Prägend war auch das Wirken von Spielleiter Martin Stecher, wobei es damals sehr professionell zugegangen ist. Mit Freilichtaufführungen und zuletzt 2014 mit "Mein Ungeheuer" von Felix Mitterer setzten die Prutzer zahlreiche Maßstäbe. Dafür gab es sogar den Anerkennungspreis des Landes Tirol.
"Von den 25 Bühnen im Bezirk ist Prutz ein bisschen anders. Hier fliegen bei den Proben oft die Fetzen, da so viele kreative Köpfe aufeinander treffen, aber das Ergebnis ist stets gut", schildert Buchhammer, der zugleich Bezirksobmann des Tiroler Theaterverbandes in Landeck ist.

Passende Kulisse

Eine Woche nach der Eröffnung des "Kulturzentrums im Winkl" findet am 13. Juni die Premiere des Stücks "Die Siebtelbauern" statt. Dabei wird das gesamte Winklhaus die Kulisse für die Freilichtaufführung. Dazu wurde eigens eine Tribüne aufgebaut. Insgesamt 40 Schauspieler und 20 Helfer wirken an der Aufführung mit. Seit zweieinhalb Monaten wir geprobt. "Uns liegt die Art des Theaterspielens, das diese wuchtige Stück beinhaltet", meint Nigg. Bis 31. Juli gibt es insgesamt 13 Aufführungen. Kartenreservierungen unter 0664/5849958.

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