Landeck: Spatenstich für "Betreubares Wohnen"
Neue Heimat Tirol errichtet ein Passivhaus mit 28 Tops für "Betreubares Wohnen" sowie Räumlichkeiten für den Sozialsprengel.
LANDECK (otko). In unmittelbarer Nähe zum Altersheim in Landeck errichtet die Neue Heimat Tirol (NHT) ein Gebäude, dass 28 Mietwohungen für "Betreubares Wohnen" sowie im Parterre Räumlichkeiten für den Sozialsprengel beherbergen wird. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 3,1 Millionen Euro. Im Herbst 2015 werden die Wohnungen übergeben.
Bei der Spatenstichfeier am Donnerstag betonte NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner, dass dieses Projekt mit dem Sozialsprengel und dem betreubaren Wohnen ein wichtiger Baustein für die soziale Infrastruktur in Landeck sei. "Aufgrund des demographischen Wandels wird betreubares Wohnen immer gefragter. Die Stadt Landeck steht dahinter und für die Neue Heimat ist dies ein Leuchtturmprojekt", so Gschwentner.
Neues soziales Zentrum
Bgm. Dr. Wolfgang Jörg blickte auf die Vorbereitungszeit zurück: "Seit drei Jahren haben wir uns mit dem betreuten bzw. betreubaren Wohnen befasst. Nach mehreren gemeinsamen Sitzungen des Planungs- und Sozialausschusses haben wir uns für den Park vor dem Altersheim entschieden." Nach dem Arrangement mit der NHT wurde ein Grundkauf, eine Grundteilung und schließlich die Widmung durchgeführt. Wegen des sensiblen Platzes unter dem Schloss Landeck wurde auch auf die Wünsche des Denkmalamtes eingegangen. Der Fußweg zum Schloss führt über den künftigen Vorplatz der Wohnanlage.
"Wir haben hier einen prominenten Platz für das Gebäude in unserer Stadt gefunden, den die ältere Generation verdient. Das Projekt ist für Landeck wichtig und in solchen Fragen muss man weg vom Kirchturmdenken", erklärte Jörg. Den Begriff "Betreubares Wohnen" habe man gewählt, um der Kontingentierung der Plätze des betreuten Wohnens des "Strukturplans Pflege" auszukommen. "Es ändert sich hier nichts an der barrierefreien Ausstattung, lediglich die Art der Finanzierung ist eine andere", erklärte Gschwentner. Es gibt auch keinen "Kümmerer".
Win-Win-Situation
Laut Bgm. Jörg sei der Bedarf gegeben und es gibt in der Bezirksstadt über 400 Leute, die über 80 Jahre alt sind. Wohnungsreferent Vizebgm. Herbert Mayer verwies auf die Vorteile: "Viele ältere Leute sind gesundheitlich noch fit, leben aber in zu großen Wohnungen oder haben keinen Lift im Gebäude." Hier können sie sich ihr leben weitgehend alleine organisieren und bei Bedarf jederzeit auf Hilfe und Unterstützung zurückgreifen. Bei der Wohnungsvergabe hat die Stadt Landeck deshalb als Zielgruppe Personen im Alter von 60plus im Auge. Im September tagt dazu erstmals ein eigener Ausschuss, der die exakten Kriterien für die Vergabe festlegt.
"Hier wird Platz geschaffen für Leute, die nicht soviel Pflege benötigen und wir entlasten das Altersheim. Zusätzlich können wir mit dem Altersheim und dem Sozialsprengel Synergien nutzen", erläuterte Mayer. Auch Sozialstadtrat Mathias Niederbacher lobte die Zusammenarbeit: "Bereits jetzt haben sich viele Interessenten gemeldet. Durch den Auszug des Sozialsprengels aus dem Altersheim wird auch hier dringend benötigter Platz frei."
Passivhausstandard
Architekt Di Harald Kröpfl hat ein Passivhaus, bestehend aus drei Geschossebenen, geplant. Im Hangbereich Richtung Stadt befinden sich auf allen Stockwerke Wohnungen, Richtung Vorplatz hin findet auch der Sozialsprengel sein neues Zuhause, ergänzt um weitere Wohnungen.
Für die Wohnanlage stehen nach Fertigstellung 37 Tiefgaragen- und zusätzliche 13 oberirdische Stellplätze zur Verfügung. Die Wohneinheiten werden mit Gas beheizt, die Warmwasseraufbereitung besorgt eine Solaranlage am Dach des Gebäudes.
Die durchschnittliche Wohnungsmiete wird pro Quadratmeter inkl. Tiefgaragenplatz ca. 8,60 Euro betragen. Die Miete für die Räumlichkeiten des Sozial- und Gesundheitssprengels ohne Tiefgaragenplatz ca. 11,60 Euro.
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