Leserbrief: "Sannakraftwerk" von Neil Taylor, Prutz

LANDECK. Ich begrüsse das Vorhaben von Herrn Dr. Jörg, das Thema in der Gemeinderatssitzung vom 23.10.2014 mit einem klaren Ja oder Nein federführend abzustimmen.
Von einer Realisierung wäre ich direkt betroffen, ich arbeite in der Tourismusbranche und bin der Meinung, dass eine Realisierung dieses Projektes langfristig gesehen keine gute Idee ist.
Dafür gibt es drei Punkte, die mir persönlich sehr am Herzen liegen:
1. Der Kraftwerksbau schafft keine langfristigen Arbeitsplätze in der Region
2. Die Sanna gilt als Rafting- und Kajak- Mekka, nicht nur für Einheimische sondern vor allem für Touristen aus sämtlichen Ländern. Der Bau eines Kraftwerkes würde diesen starken Zweig komplett eindämmen, denn es liegt auf der Hand, dass eine wassertechnisch verschwindende Sanna diese spezielle Zielgruppe nicht mehr anlocken würde - und diese Gäste, auch wenn sie zum Teil “nur” auf Campingplätzen oder Pensionen / Gasthöfen zu finden sind - werden nicht auf Grund der fehlenden Wassermassen ganz plötzlich zu Wanderern oder Bustouristen.
3. Bitte denken Sie an das GKI Kraftwerk, das bereits im Baustadium ist. Das Angebot an Freizeitaktivitäten im Tiroler Oberland würde durch den Verbau eines weiteren Flusses erneut sehr stark eingeschränkt. Von einem interessanten und abwechslungsreichen Fluß wird der Inn zu einem Fluss, der nicht mehr die ganzen Sommermonate über zu befahren sein wird. Die Sanna wird sich beim Bau des Kraftwerkes in genau die selbe Richtung bewegen, und die Folgen für den Raftingsport sind vorherzusehen. Im Bezirk Landeck wird nach dem Bau der beiden Kraftwerke keine durchgehende Raftingsaison in der gewohnten Form von Mai bis Oktober mehr möglich sein. Im Juli, zu Beginn der Sommerferien, wird der Betrieb vorbei sein - dies wird die Angebotsvielfalt des Sommertourismus markant einschränken.
Ich hoffe, dass die Gemeinde Landeck ein klares “nein” zum Kraftwerk ausspricht, im Interesse vieler! Es wäre schön, 2015 unsere Energie in den Ausbau des Sommertourismus stecken zu können!

Hochachtungsvoll
Neil Taylor, Prutz

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